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Airbus macht Druck mit dem A350

Eben startete die Produktion des neuen Langstreckenjets. Und schon plant Airbus offenbar, den Ausstoß massiv hochzufahren - als Angriff auf Boeings B777.

Letzte Woche ging es los. Am Dienstag (23. Oktober) eröffnete Airbus am Firmensitz in Beisein des französischen Premierministers Jean-Marc Ayrault in Toulouse das rund 70’000 Quadratmeter große Endmontagewerk für den neuen A350 XWB – extra wide body. Der neue Flieger mit speziell breitem Rumpf soll dereinst in drei Varianten zu kaufen sein. Zunächst soll der A350-900 mit 314 Sitzen ausgeliefert werden. Er ist der direkte Konkurrent für Boeings B 787 Dreamliner mit rund 300 Plätzen. Der amerikanische Jet rollt bereits seit September 2011 vom Band. Der europäische Rivale soll 2014 auf den Markt kommen. Danach ist der A350-800 mit 270 Plätzen an die Reihe. Geplantes Auslieferungsjahr ist für ihn 2016.

Das größte soll als letztes der neuen Modelle von Airbus auf den Markt kommen. Doch schon jetzt plant der europäische Hersteller offenbar, die Produktion der längsten A350-Version massiv hochzufahren, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus informierten Quellen aus dem Unternehmen wissen will. «Airbus prüft, wie man die Produktion steigern kann», so der Insider. Ob das bedeutet, dass die Produktion der beiden anderen Modelle zurückgefahren wird, wurde nicht klar. Der A350-1000 sollte ursprünglich 2018 marktreif sein. In einer Drei-Klassen-Konfiguration fasst er 350 Passagiere. Damit wird er zur Konkurrenz für Boeings Verkaufsschlager B777.

B777 gerät ins Hintertreffen

Der Mini-Jumbo verzeichnet weiterhin hervorragende Verkaufszahlen. In der Industrie erwartet man, dass das Duell Triple-Seven gegen A350 der nächste große Kampf um Marktanteile im Flugzeugbau wird. Es gehe um etwa 2000 Verkäufe in den nächsten zwanzig Jahren, so Reuters. Die Gerüchte kommentiert Airbus nicht. Man plane, in vier Jahren einen Ausstoß von zehn Fliegern pro Monat zu erreichen. Allerdings schaue man auch genau, wie die Nachfrage aussehe und passe die Pläne kontinuierlich daran an.

Auch wenn die Triple-Seven ein Bestseller ist – mittelfristig verliert sie zumindest, was die Effizienz betrifft, gegen den A350. Mit Verbundwerkstoffen und neuen, effizienten Triebwerken bietet er deutliche Ersparnisse im Betrieb. Daher heißt es auch, dass Boeing für den Fall einer Neuversion der B777 auch für diese neue Werkstoffe und Triebwerke plant. Doch ob diese zustande kommt, ist noch nicht klar. Bis Ende des Jahres will man sich bei Boeing entscheiden, ob die B777-X gebaut wird.