Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Grounding von Sol Líneas Aéreas

Fehlschlag von Air Nostrum in Argentinien

Sol Líneas Aéreas ist am Ende und stellte den Betrieb ein. Die spanische Air Nostrum hatte sich erst vor vier Monaten an der argentinischen Regionalairline beteiligt.

Air Nostrum ist auf Expansionskurs. Vergangenen September beteiligte sich die spanische Fluglinie an der neuen paraguayischen Fluggesellschaft Amaszonas del Paraguay. Gleichzeitig stieg sie bei der argentinischen Sol Líneas Aéreas ein. Ziel ist es, die Einkommensströme zu diversifizieren. In Spanien führt Air Nostrum vor allem für Iberia regionale Flüge durch.

Doch eine dieser Auslandsinvestitionen erwies sich nun als grandioser Fehlschlag. Nur vier Monate nach dem Einstieg von Air Nostrum stellte Sol Líneas Aéreas am Freitag (15. Januar) den Betrieb ein. Schuld sei die schwierige wirtschaftliche Situation in Argentinien, so das Unternehmen. Vor allem aber erwies sich die Beendigung einer Zusammenarbeit mit Aerolíneas Argentinas als fatal. Die staatliche Fluglinie war vergangenen Sommer ein Codeshare-Abkommen mit Sol eingegangen, um auf regionalen Routen ihr Angebot zu verbessern.

Sol setzte auf Vertrag mit Aerolíneas Argentinas

Die neue Führung von Aerolíneas Argentinas hielt den Vertrag aber für finanziell untragbar. Deshalb wurde er gekündigt. Das traf Sol unvermittelt. Wegen des Abkommens hatte die Regionalairline Air Nostrum als neue Aktionärin aufgenommen und die Flotte ausgebaut. Die Spanier hielten 45 Prozent des Kapitals.

Sol Líneas Aéreas betrieb zuletzt eine Flotte von 4 Saab 340 und 6 Bombardier CRJ200. Damit bediente die vor neun Jahren gegründete Fluggesellschaft acht Ziele im Inland sowie flog nach Punta del Este in Uruguay.

Druck vom Staat

Aerolíneas Argentinas hat seit den Parlamentswahlen in Argentinien im vergangenen Oktober ein neues Management. Ex-Präsidentin Cristina Kirchner hatte die Fluggesellschaft verstaatlicht und danach hoch subventioniert. Dank der staatlichen Beihilfen konnte Aerolíneas Argentinas in den vergangenen Jahren stark ausbauen. Der Marktanteil beträgt rund 80 Prozent. Das erstickte zunehmend die private Konkurrenz. Die neue Regierung hat nun die Führung ausgewechselt und ihr das Ziel gesetzt, die Airline zu sanieren.