Heckflosse von Air Madagascar: Neuer Restrukturierungsplan.

Air Madagascar muss abspecken

Die Nationalfluggesellschaft der Insel muss saniert werden. Ihr größtes Problem aber lässt sich dadurch noch nicht so leicht lösen.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland

Der Aufsichtsrat und das Management nehmen kein Blatt vor den Mund. Ihre Fluggesellschaft habe gleich mit mehreren Komplikationen zu kämpfen. Umsatzschwund, angeschlagene Liquidität, technische Probleme mit einem Teil der Flotte und auch eine stetige Verschlechterung des Image, zählen sie auf. Man sei angesichts der globalen Luftfahrtkrise mit «Schwierigkeiten von immenser Größe konfrontiert», schreiben sie in einer Medienmitteilung. Die Krise bei Air Madagascar ist offenbar fundamental. Denn die Verantwortlichen erklären, dass ein Ende der nationalen Airline gravierende Folgen für die Insel und die rund 1300 Angestellten haben würde. Deshalb setzen sie nun einen Restrukturierungsplan auf, der die Wende bringen soll. Vergangenen Donnerstag (27. September) wurde er von der Hauptversammlung angenommen.

Die Führung von Air Madagascar will zum einen das Unternehmen wieder stärker auf die Kunden ausrichten und die Leistung der Mitarbeitenden erhöhen. Daneben soll es finanziell saniert werden. Die Aktionäre, unter welchen der Staat mit einem Anteil von beinahe 90 Prozent der klar größte ist, werden kaum darum herum kommen, neue Mittel einzuschießen. Und es soll auch das «existierende Streckennetz konsolidiert» werden. In einem ersten Schritt will sich die Fluglinie nun auf die Region konzentrieren und andere unrentable Routen aufgeben. Da kommen auch Kooperationen ins Spiel, so wie das eben bekannt gegebene Codeshare-Abkommen mit Air Austral zwischen Madagaskar und La Réunion oder Air Mauritius auf der Strecke nach Australien.

Überalterte Flotte

Am meisten tun muss das Management jedoch auf der technischen Ebene. Die EU sperrte im April 2010 zwei Boeing B767-300ER der Airline. Sie machte dafür Sicherheitsmängel aufgrund ungenügender Wartung verantwortlich. Seither muss sich Air Madagascar mit Wet Leases behelfen, zuerst mit einer Boeing B767-300 von Air Italy, später mit einer Boeing 777-200 der portugiesischen Euroatlantic. Eine B767 wurde seither verkauft. Dafür schaffte sich die Airline zwei Airbus A3340-300 an. Doch das Grundproblem bleibt: Die Flotte ist überaltert. Die hinzu gekauften A340 haben auch schon ein Alter von fast 14 Jahren. Andere Flieger sind deutlich älter. So kommen die in der EU gesperrte B767 sowie die drei B737-300 auf 20 Jahre. Doch ohne Geld ist in Antanarivo nicht daran zu denken, neue Flieger anzuschaffen.

Mehr zum Thema

Eine Dash 8 von Air Kenya und die bisherigen Stopps der Auslieferungsroute: Kleiner Flieger, langer Weg.

So fliegt eine Dash 8-200 von Kanada nach Kenia

Flieger von Air Senegal: Airline in der Krise.

Regierung stellt Notfallplan zur Rettung von Air Sénégal vor

Airbus C295  (hier bei der Auslieferung): Fliegt für Senegals Luftwaffe.

Armee übernimmt Inlandsstrecken im Senegal

DC-9-10 von Aerojet: Die Airline hat am 6. Dezember ihren Flugbetrieb aufgenommen.

Neue Airline startet mit Flugzeug Baujahr 1966

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrolle über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack