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Konkurrenz für Air Algerie

Algerien fördert private Airlines und prüft zweite Nationalairline

Air Algérie bekommt Konkurrenz. Der Präsident des Landes macht sich für neue private Fluglinien stark und erwägt auch den Aufbau einer weiteren staatlichen Airline.

Seit einem halben Jahr ist Algeriens Präsident Abdelmadjid Tebboune im Amt. Er arbeitet an großen Veränderungen. So soll es etwa im November ein Referendum über Verfassungsänderungen geben. Damit will der neue Staatschef auch gerade den zunehmend unzufriedenen jungen Menschen im nordafrikanischen Land entgegenkommen.

Vergangene Woche kündigte der Präsident zudem an, künftig private Banken, Schifffahrtsunternehmen und Fluggesellschaften zu erlauben. Er will das Investitionsklima abseits der Energiebranche verbessern, die Abhängigkeit seines Landes von Öl und Gas verringern und die Staatskosten im Transportsektor senken. Das Transportministerium warb anschließend für den Start von Billigfliegern in Algerien.

Auch weitere staatliche Airline möglich

Den Markt der Inlandsflüge beherrschen derzeit die staatliche Air Algérie sowie Tassili Airlines, die der ebenfalls staatlichen Ölgesellschaft Sonatrach gehört. Präsident Tebboune macht deutlich, dass er die Luftfahrt ankurbeln will, auch wenn sich im privaten Sektor nicht schnell etwas tut. So erklärte er, wenn es nötig werde, werde man eine weitere staatliche Airline neben Air Algérie gründen.  Ziel sei eine bessere Ausnutzung der Flughäfen-Kapazitäten sowie die Schaffung neuer internationaler Verbindungen.

Die Flotte von Air Algérie besteht aus rund 55 Flugzeugen. Für die Kurz- und Mittelstrecke stehen Boeing 737-600, -700 und -800 zur Verfügung, für die Langstrecke Airbus A330-200 und für regionale Verbindungen ATR 72. Die Airline will ihre Flotte modernisieren. Tassili Airlines betreibt vier Dash 8 Q-400, vier Dash 8 Q-200 und sieben Boeing 737-800.