Vorwürfe von Virgin Australia Will Qantas in der Krise Konkurrenz ausschalten?

Zoff in Australien: Eine Kommission prüft, ob Qantas wettbewerbswidrig versucht, in der Corona-Krise ihren größten Konkurrenten loszuwerden.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Qantas ist zurzeit damit beschäftigt, mehr als 150 Flugzeuge zu parken. Die australische Airline und ihre Tochter Jetstar werden aufgrund der Corona-Krise alle internationalen Flüge streichen und etwa 60 Prozent im Inland. Die Jets sollen Platz finden an Flughäfen in Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth sowie auf dem Langzeitparkplatz in Alice Springs, wo unter anderem auch schon Boeing 737 Max von Silk Air aus Singapur stehen.

Allerdings gibt es nun Vorwürfe, Qantas würde in dieser Krise auch etwas versuchen, was nicht direkt mit eigener Flotte und eigenem Flugplan zu tun hat: einen Konkurrenten loszuwerden. So sagte der Chef der Chef australischen Wettbewerbs- und Verbraucher-Kommission ACCC, Rod Sims, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, er habe einen Brief von Virgin Australia erhalten. Deren Airline-Chef Paul Scurrah werfe Qantas darin vor, sich wettbewerbswidrig zu verhalten, «indem sie versucht, die Botschaft auszusenden, Virgin stecke in Schwierigkeiten und werde nicht überleben». Die Behörde prüft die Vorwürfe.

Joyce lästert über Virgin Australia

Qantas-Chef Alan Joyce hatte dem Fernsehsender Sky News vergangene Woche gesagt, Australiens Regierung solle sich «nicht um schlecht geführte Unternehmen kümmern, die seit zehn Jahren schlecht geführt werden» und Virgin nicht verstaatlichen, falls die Airline ins Wanken gerate. Auf einer Pressekonferenz sagte Joyce zudem, die Corona-Pandemie führe zu einem Überlebenskampf zwischen Fluggesellschaften, und Qantas stelle sicher, dass sie im Zweifelsfall als letzte übrig bleibe.

ACCC-Chef Sims nannte diese Kommentare «sehr wenig hilfreich und unvereinbar mit der Krise, in der wir uns befinden». Australien sein mit zwei großen Fluglinien in die Krise gegangen und es sei wichtig, dass es auch mit zwei großen Airlines aus der Krise herauskomme. Virgin Australia ist hinter Qantas die Nummer zwei im Markt.

Qantas könnte vor Gericht landen

Sims erklärte weiter, wenn seine Kommission zu dem Schluss kommen würde, dass die Vorwürfe berechtigt seien, könnte Qantas sich sogar vor Gericht wiederfinden und Hunderte Millionen australische Dollar an Strafen riskieren. Allerdings befinde man sich noch am Anfang der Untersuchung und wolle nun in Kürze erst einmal Qantas anhören. Beide Fluggesellschaften wollten sich gegenüber AFP nicht zum Thema äußern.

Mehr zum Thema

Flieger von Miami Air.

Das passierte in der Corona-Krise im März

Chef von Qantas arbeitet ohne Lohn

Chef von Qantas arbeitet ohne Lohn

ticker-qantas

Qantas setzt Flüge zwischen Melbourne und Honolulu Anfang 2026 aus

ticker-qantas

420 Angestellte: Qantas richtet Zentrum für digitale Innovation in Adelaide ein

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin