Passagiere ind er Economy: Oftmals schwieriges Zusammenleben.

Knigge über den Wolken

Auch an Bord gibt es ein paar Regeln, die man beachten sollte - um Streit mit den Mitreisenden zu vermeiden.

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Kampfzone Economyklasse: Es wird um zurückgelehnte Sitze gestritten, um das alleinige Recht auf die Armlehne und generell das eigene zentimetergroße Revier. Vorbei sind die Zeiten, in denen der gute Ton an Bord selbstverständlich war. Für David Flynn, Herausgeber des Reiseportals Australian Business Traveller und Blogger für die Zeitung Sydney Morning Herald liegt der Grund dafür auf der Hand. Die Hemm- und Toleranzschwelle an Bord sinke grundsätzlich, weil die Passagiere gestresst, gehetzt, eingepfercht, übermüdet, hungrig und schlichtweg gelangweilt seien.

Flynn gibt die Schuld für dieses Verhalten in erster Linie den Airlines, die die Economyklasse aus Profitgründen immer enger werden lassen. Doch wenn Passagiere einige simple Verhaltensregeln beachten, lässt sich einiges an Stress vermeiden. Kopfhörerträger sollten die Lautstärke drosseln, Rucksackträger bedachter die Gänge entlang marschieren, ohne links und rechts Köpfe einzuschlagen, und wer seine Rückenlehne nach hinten stellt, sollte sich die Zeit nehmen, den hinter sich Sitzenden darüber zu informieren. Dies sind an sich banale Tips, zeigen sie doch eigentlich normale soziale Verhalrensmuster auf, die eigentlich selbstverständlich sein sollten.

Heiß diskutiertes Thema

Tiefer ins Thema gehen zahlreiche Blogs und Internetseiten, die sich ausschließlich dem Thema Knigge über den Wolken widmen. Websites wie Cheapflights oder Independenttraveler lassen sich etwa ausführlich dem Armlehnenhierarchie aus. Hier lautet die Devise: Die Lehne gehört jedem zu 50 Prozent. Versteht der Sitznachbar das nicht, empfiehlt es sich, erst sanft mit dem Ellenbogen zu drängeln. Passiert nichts, darf man höflich darauf hinweisen oder wartet ab bis der Sitznachbar einmal aufstehen muss und macht sich dann breit. Flugbegleiter James Wysong beschäftigte das Thema sogar so sehr, dass er gar ein Buch darüber schrieb. Er philosophiert nicht nur über die Kunst des richtigen Sitzlehnenverstellens und Verstauens von Handgepäck, sondern auch über Kleideretikette: «Ziehen Sie sich an, als wären Ihre Eltern mit dabei», rät er seinen Lesern. Reisende in Flip Flops und Unterhemd sind ihm ein Gräuel. Nicht erwünscht ist an Bord öffentliches Zurschaustellen gegenseitiger Zuneigung. Wysongs Reaktion darauf: «Nehmt euch ein Zimmer».

Flugbegleiter sollen den Passagieren in Sachen Manieren mit gutem Beispiel vorangehen. Airlines weisen die Kabinencrew an, sich selber mit tadellosen Manieren an Bord zu präsentieren. Es gibt daher für Sie ständig Weiterbildungen in Konfliktmanagement, De-Eskalation, emotionaler Intelligenz und Krisenkommunikation.

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