Letzte Aktualisierung: um 12:58 Uhr

25 Häuser gekauft

Was Ryanair mit der Immobilienkrise in Dublin zu tun hat

Für die Kabinenbesatzungen kaufte Ryanair nahe dem Flughafen 25 Häuser. Das beschäftigt sogar die Regierung.

Es war lange Zeit ein Rätsel – und bereitete den Anwohnerinnen und Anwohnern Sorgen. Ein unbekannter Käufer hatte in Swords im Norden Dublins 25 Häuser in einer Siedlung gekauft. In der Nachbarschaft fürchtete man, es könnte sich dabei um ein Investmentunternehmen handeln – und das in einer Zeit, in der die Mieten und Häuserpreise ohnehin schon sehr hoch sind.

Doch wie sich jetzt herausstellt, war kein Immobilienhai, sondern die Billigairline Ryanair der Käufer der Einheiten. Man habe die 25 Häuser für die Mitarbeitenden gekauft, so die Fluggesellschaft zur irischen Zeitung The Journal. «In den letzten Jahren war das Fehlen von erschwinglichen Mietunterkünften ein großes Hindernis für die Einstellung und Ausbildung neuer irischer und europäischer Kabinenbesatzungen», heißt es in einer Stellungnahme.

Ziel: Den Flugplan aufrechterhalten

Der Kauf der 25 Häuser helfe es, «sicherzustellen, dass man qualitativ hochwertige, aber erschwingliche Mietunterkünfte in der Nähe des Flughafens Dublin für neue Kabinenbesatzungen bereitstellen kann». Nur so könne man sicherstellen, die Flugpläne für bis zu 33 Flugzeuge in Dublin aufrechtzuerhalten. Neue Mitglieder der Kabinenbesatzung könnten in ihrem ersten Jahr in den Häusern zu fairen Mieten wohnen. Die Siedlung ist nur eine Busstation vom Flughafen entfernt.

Der Kauf beschäftigt auch die irische Politik. Lokalpolitiker der Labourpartei äußerten Sorge, dass der Kauf die Mieten weiter hoch halte und die Immobilienkrise weiter befeuere. Der wohnungspolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Cian O’Callaghan, sagte, es sei «schon schwer genug für Menschen, die eine eigene Wohnung suchen, wenn die Mieten auf dem höchsten Stand aller Zeiten sind und die Hauspreise sechs Prozent über dem bisherigen Höchststand in der Zeit des Keltischen Tigers liegen.»

Minister für Wohnungswesen winkt ab

Wenn man dann noch gegen internationale Investmentfonds und globale Unternehmen bieten müsse, «ist es kein Wunder, dass über eine halbe Million Erwachsene in ihren Kinderzimmern festsitzen», so O’Callaghan. Der Minister für Wohnungswesen, Darragh O’Brien, winkte ab. In Nord-Dublin würden viele neue Häuser gebaut. Auch er ist allerdings der Meinung, dass Einfamilienhäuser auch von Familien oder Einzelpersonen erworben werden sollten.