Letzte Aktualisierung: um 9:08 Uhr

Hainan Airlines

Von Berlin nach Peking – mit einwöchigem Zwischenstopp

Hainan Airlines fliegt wieder von Berlin nach Peking. Doch für die Reisenden gibt es vor dem Besuch in Chinas Hauptstadt einen mehr als einwöchigen Zwischenstopp anderswo. Vieles bleibt dabei unklar.

Die Verbindung trägt die Flugnummer HU490: Hainan Airlines fliegt seit Kurzem wieder von Berlin nach Peking. Sie macht dabei einen Halt in Dalian in der chinesischen Provinz Liaoning. Der Stopp sei eine «technische Zwischenlandung», ließ sich die Fluglinie Anfang August zitieren. Und fügte an, es gehe dabei um «Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie».

Zum Start der Route am 12. August schrieb der Flughafen Berlin-Brandenburg: «Start BER freitags 16:50 Uhr – Ankunft Dalian Zhoushuizi (DLC) 8:25 Uhr am darauffolgenden Samstag» und anschließend «Start DLC samstags 23:45 Uhr – Ankunft PEK 1:10 Uhr am darauffolgenden Sonntag». Das klingt nach einem Aufenthalt von 15 Stunden und 20 Minuten in Dalian. Das ist nicht gerade kurz, aber verschmerzbar.

Zehn Tage im Hotelzimmer

Die Realität sieht anders aus: In Dalian habe es zusätzlich zu den zwei PCR-Tests, die man vor Abflug machen musste, einen weiteren gegeben, berichtet eine Passagierin dem Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB. «Dann sind wir in ein Quarantäne-Hotel gebracht worden.» Auch neun Tage nach ihrer Ankunft befand sich die Frau in der staatlich zugewiesenen Unterkunft in Dalian, ohne ihr Zimmer verlassen zu dürfen.

Der Grund sind die Einreisebestimmungen: «Alle aus dem Ausland in die Volksrepublik China einreisenden Personen werden, unabhängig von ihrer Nationalität und unabhängig von etwaiger Impfung oder Genesung, an dem Erst-Ankunftsort auf Covid-19 getestet und einer mindestens siebentägigen Quarantäne in zentralen Einrichtungen unterworfen», schreibt das Auswärtige Amt. «Im Anschluss sind weitere drei Tage Isolation vorgesehen.»

Route als Direktflug deklariert

Auch auf der Webseite der Fluggesellschaft heißt es vor der Buchung: «Ankommende Passagiere müssen sich am ersten Einreisepunkt einer Quarantäne unterziehen.» So war die Reisende aus Berlin auch nicht überrascht. «Es war auch seit Antritt der Reise klar, dass wir hier in Quarantäne müssen», so die Passagierin. «Aber von 15 Stunden kann keine Rede sein.»

Verwirrend auch: Der BER schrieb in seiner Pressemitteilung von «direkten Linienverbindungen». Auch auf der Webseite der Airline ist der Flug als Direktflug deklariert. Dabei setzte bei der Premiere am 12. August nicht einmal das Flugzeug seinen Weg wie vorgesehen fort. Der Airbus A330-300 mit dem Kennzeichen B-5935 flog erst am 14. August weiter in die Hauptstadt Peking.

Und nach der Quarantäne?

Eine Woche später war es anders. Flug HU490 ging von Berlin nach Dalian und 15 Stunden und 20 Minuten später weiter nach Peking. Natürlich wieder ohne diejenigen, die gerade aus der deutschen Hauptstadt kamen. Auch die Fluggäste der Vorwoche durften noch nicht wieder an Bord.

Doch wie geht es für die Reisenden nach Ende von Quarantäne und Isolation weiter? Bringt Hainan Airlines sie kostenpflichtig oder kostenfrei mit anderen Flügen nach Peking? Oder müssen sie warten, bis der nächste wöchentliche Flieger aus Berlin kommt? Das ist unklar.

BER rechnet nicht im Zusatzkosten

Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH bestätigte eine BER-Sprecherin, dass Reisende in Dalian «mit einem acht- bis zehntägigen Quarantäneaufenthalt rechnen» müssen. Zur Frage des Weitertransports verweist sie auf Hainan Airlines, erklärt aber: «Da der Flug vom BER nach Peking buchbar ist, gehe ich nicht von zusätzlichen Kosten aus.» Eine Antwort der Fluggesellschaft lag bis zum Erscheinen dieses Artikels nicht vor.

Sicher ist dagegen, dass Hainan Airlines den Quarantäne-Stopp in Dalian auch in Kombination mit anderen europäischen Flughäfen nutzt. So trägt beispielsweise die Route Belgrad – Dalian – Peking die Flugnummer HU7970.

Die Karte zeigt die Flughäfen und die Verbindung per Luftlinie, aber keine echte Flugroute: