Die Antonov An-124 wurde von Chefdesigner Viktor Tolmachev entworfen.
Wenig Hoffnung

Volga-Dnepr beendet Joint Venture mit Antonov

Die beiden wichtigsten Betreiber der Antonov An-124 gehen nach zehn Jahren getrennte Wege. Hintergrund ist der Konflikt in der Ukraine. Auf dem Spiel steht auch die Zukunft des Frachtflugzeugs.

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Die russische Frachtgruppe Volga-Dnepr und die Fluggesellschaft des ukrainischen Flugzeugbauers Antonov trennen sich. Sie beenden auf Ende 2016 ihr Gemeinschaftsunternehmen Ruslan International. Die zehnjährige Zusammenarbeit fällt dem politischen Konflikt der beiden Länder zum Opfer.

Ruslan International betreibt heute fast alle zivil genutzten Antonov An-124. In das Joint Venture hatten Volga-Dnepr und Antonov seit 2006 ihre An-124-Flotten eingebracht und gemeinsam vermarktet.  In Zukunft werden die 12 Maschinen von Volga-Dnepr und die 7 Flieger von Antonov wieder alleine um Kunden kämpfen. Das sowjetische Transportflugzeug ist aufgrund seiner sehr hohen Nutzlast, des robusten Fahrwerks und der einfachen Be- und Entladung weltweit als Frachter im Charterverkehr gefragt.

Weltweit gefragt

«Wir möchten uns bei Antonov für die Partnerschaft bedanken und wollen im Bereich der Technik weiterhin zusammenarbeiten», erklärt ein Manager des weltweit führenden Anbieters von Schwer- und Großfrachtflügen Volga-Dnepr. Doch auch die gewünschte Kooperation bei der Wartung und möglichen Weiterentwicklung sei ein kompliziertes Unterfangen, schreibt das Beratungsunternehmen Airinsight.

Während Antonov eine neue Version der An-124 herausbringen möchte – und dafür unter anderem auch westliche Partner in Betracht zog – plante Russland die Wiederaufnahme der Produktion im russischen Uljanovsk. Volga-Dnepr dagegen lässt im Moment eine Maschine bei Marshall Aerospace in England modifizieren und überlegte sich auch eine An-124-Produktion im eigenen Wartungsbetrieb in Deutschland.

Viele Hindernisse

Das Problem: Zu Sowjetzeiten wurden die Flugzeuge zwar in der damaligen Teilrepublik Ukraine zusammengebaut und auch der Rumpf und die Triebwerke kamen aus der Ukraine. Die anderen Teile stammten aber fast ausschließlich aus Russland. Für eine echte Neuauflage der An-124 müssten beide Länder zusammenarbeiten, was in der aktuellen politischen Situation ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Für Airinsight gäbe es noch einen andere Möglichkeit. Solange sich die Beziehungen zwischen der Ukraine und Russland nicht verbesserten, bräuchten die beiden An-124-Betreiber einen Mittelsmann. In der Poleposition für diese Rolle sieht die Beratungsfirma Marshall Aerospace.

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