Letzte Aktualisierung: um 9:38 Uhr

Vlora

Schweizer bauen zweiten Flughafen von Albanien

Albanien will mehr ausländische Touristen zu seinen Mittelmeerstränden locken. Deshalb baut das Land einen neuen Flughafen. Den Auftrag bekam ein Schweizer Unternehmen.

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Die Stadt hat für das Land eine historische Bedeutung. Hier wurde nach der Unabhängigkeit Albaniens am 28. November 1912 die erste Nationalversammlung abgehalten. Heute ist sie aber eher touristisch bedeutend, Vlora gilt als Ausgangspunkt für Besucher der Strände der albanischen Riviera.

Die Küstenstadt mit 80.000 Einwohnern gegenüber der Halbinsel Karaburun und der Insel Sazan ist aber nicht einfach zu erreichen. Ausländische Besucher müssen zuerst nach Tirana fliegen und von dort in zwei Stunden beschwerlich mit dem Auto nach Vlora fahren. Das soll sich ändern.

Ein Jahr Verzögerung mit Bekanntgabe

Seit 2018 plant die Regierung Albaniens, in Vlora einen zweiten internationalen Flughafen zu bauen. Nachdem Verhandlungen mit einem türkischen Konsortium scheiterten, wurde das Projekt international ausgeschrieben, der Prozess zwischenzeitlich aber wieder unterbrochen. Nun aber wurde ein Sieger verkündet.

Wie das Portal Albanian Daily News berichtet, hat am vergangenen Freitag (5. März) das Ministerium für Infrastruktur und Energie nach über einem Jahr Verzögerung den endgültige Auftrag zum Bau des Flughafens von Vlora erteilt. Sieger der Ausschreibung ist die Schweizer Mabco Constructions.

Ein bekannter Sieger

Das Bauunternehmen mit Sitz in Lugano übernimmt die Kosten für den Bau des 104 Millionen teuren Projekts. Dafür erhält es eine 35-jährige Konzession für den Betrieb des Flughafens von Vlora. Mit dem Bau des neuen Flughafenprojektes soll schon in diesem Jahr begonnen werden. Im ersten Ausbauschritt sollen innerhalb von 36 Monaten eine Piste und Terminal mit einer Kapazität von bis zwei Millionen Passagiere errichtet werden.

Mabco Constructions ist Teil der Mabetex-Group des Politikers und Geschäftsmannes Behgjet Pacolli geleitet wird. Er gilt als reichster Kosovare, besitzt eine schweizerische und kosovarische Staatsbürgerschaft und hat mit zahlreichen Bauprojekten in Kasachstan und Russland ein geschätztes Vermögen von mehr als 900 Millionen Dollar erwirtschaftet.

Größte Investition in der Region

Albaniens Infrastrukturministerin Belinda Balluku räumte in einer ersten Stellungnahme ein, «dass die Luftfahrtindustrie zwar am meisten von der Pandemie betroffen sei». Die Regierung glaube jedoch an eine Erholung. «Deshalb ist jetzt die Zeit, die Flughafeninfrastruktur im Land weiter auszubauen.»

«Bei dem Projekt handelt es sich um die größte Investiton seit Jahren in der Region. Es ist deshalb für mich und die Mabetex-Group eine große Ehre und Privileg, dieses Projekt umsetzen zu dürfen», freute sich Pacolli.