Tatsächlich hatten die Lotsen am New Yorker Flughafen gleichzeitig vier anderen Flugzeugen die Erlaubnis gegeben, die Piste 4L zu kreuzen. Nun hat es einen identischen Vorfall am Flughafen Orlando gegeben. Wieder gab der Towerlotse die Startfreigabe und erlaubte gleichzeitig einem anderen Flugzeug die Piste zu kreuzen.
Freigabe zum Kreuzen
Ereignet hat sich der Vorfall am 6. Mai am Orlando International Airport. Flug AA2473 von American Airlines nach Denver erhielt die Startfreigabe für die Piste 18L. Der Airbus A321-200 mit der Kennung N901AA setzte sich in Bewegung. 70 Sekunden nach der Startfreigabe gab der Kontrollturm einem Airbus A320 Neo von Frontier Airlines die Freigabe, Landebahn 18L zu kreuzen.
Die Piloten der American-Airlines-Maschine bemerkten den kreuzenden Airbus auf ihrer Piste und brachen den Start bei einer Geschwindigkeit von 60 Knoten beziehungsweise 111 Kilometer pro Stunde ab. Erst kurze Zeit später wurde dem Towerlotsen der Fehler bewusst und wies die Piloten an, den Start abzubrechen.
Zu wenig Fluglotsen
Dem nun veröffentlichten Funkverkehr zwischen den Piloten von Flug AA2473 und dem Kontrollturm ist zu entnehmen, dass die Piloten den Lotsen informierten, den Start abgebrochen zu haben, weil jemand die Piste kreuzte. Dann hört man einige Sekunden nichts, bis der Tower den American-Flug anweist, auf Rollweg J die Piste zu verlassen. Der Lotse entschuldigte sich nicht und gibt auch nicht zu, was passiert war.
In den USA kommt es immer häufiger zu Beinahe-Kollisionen. Allein von August 2022 bis August 2023 wurden etwa 300 Vorfälle freiwillig gemeldet. Ein großes Problem ist der Personalmangel an Lotsinnen- und Lotsen bei gleichzeitig immer weiter steigendem Flugverkehr. Viele müssen mehr arbeiten, dadurch nehmen Müdigkeit und Überarbeitung zu.
Schon wieder Beinahekollision in den USA