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Tote US-Touristen

US-Airlines spüren Knick bei Buchungen für Dominikanische Republik

Nach mysteriösen Todesfällen von US-Touristen in der Dominikanischen Republik sinken die Buchungszahlen in den USA. Bei Condor, Eurowings und Edelweiss sieht man keinen Negativtrend.

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Eine Serie von mysteriösen Todesfällen beunruhigt Urlaubssuchende in den USA. In den vergangenen zwölf Monaten sind mindestens zehn amerikanische Touristen in der Dominikanischen Republik auf ungeklärte Art gestorben, fünf davon alleine im Mai und Juni 2019. Mehrere Tote wurden in ihren Hotelzimmern gefunden, bei einer Frau wird etwa ein Herzinfarkt vermutet, bei einem Paar wurden innere Blutungen festgestellt. Vielen der Opfer soll es kurz zuvor noch gut gegangenen sein.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen gibt, ist bisher nicht klar. Der Tourismusminister der Dominikanischen Republik spricht von Übertreibungen der Presse und sagt, sein Land sei sicher für Urlauber. Das deutsche Auswärtige Amt vermerkt in seinen Reisehinweisen allerdings: «Sowohl in Santo Domingo als auch in den Touristengebieten gibt es einen spürbaren Anstieg bewaffneter Überfälle, die sich auch gegen ausländische Touristen und im Land lebende Europäer richten».

«Verkaufszahlen auf stabilem Vorjahresniveau»

So oder so: Doch der Schaden ist zumindest in den USA angerichtet. Zahlen des Reiseanalyse-Unternehmens Forward Keys, die der TV-Sender CNN zitiert, zeigen, dass die Zahl der Reisenden aus den USA, die ihre Flüge abgesagt haben, zwischen dem 1. und dem 19. Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 51 Prozent gestiegen ist. Neue Buchungen für Juli und August seien sogar um mehr als 74 Prozent zurückgegangen. Darauf haben Delta Air Lines und Jetblue reagiert. Die Fluglinie macht es Kunden, die zum Flughafen Punta Cana fliegen, mit Verweis auf «die aktuellen Ereignisse» einfacher, ihre Flüge zu stornieren.

In Europa sieht es anders aus. Eine Condor-Sprecherin erklärt, die Buchungszahlen seien ungebrochen gut. Der deutsche Ferienflieger steuert von Düsseldorf und München aus Punta Cana an. Von Edelweiss heißt es, man könne keinen Abwärtstrend feststellen, den man auf die Vorfälle zurückführen würde. «Unsere Verkaufszahlen für Punta Cana sind auf stabilem Vorjahresniveau», so ein Sprecher. Der Schweizer Ferienflieger verbindet Zürich mit der Dominikanischen Republik. Eurowings steuert von Düsseldorf in den Karibikstaat und äußert sich nicht zu den Buchungszahlen.

«Stabil, die Kriminalitätsrate jedoch sehr hoch»

Sorge um die Sicherheitslage im Land macht sich keine der drei Fluglinien. Edelweiss erklärt, man halte sich an die Empfehlungen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA. Dort heißt es: «Das Land kann als stabil bezeichnet werden, die Kriminalitätsrate ist jedoch sehr hoch.» Die Experten des Schweizer Außenministeriums warnen zudem: «Immer wieder werden Ausländer, auch Schweizer Staatsangehörige, in ihren (Ferien-)Häusern Opfer von Überfällen, zum Teil mit Todesfolge.» Abschrecken lassen sich die Reisenden davon aber offenbar nicht.