Visualisierung von Booms Jet: Er soll 2,2 Mal so schnell sein wie der Schall.

Visualisierung von Booms Jet: Er soll 2,2 Mal so schnell sein wie der Schall.

Boom

Boom und Co.

Sind neue Überschallflugzeuge Klimakiller?

Ein Studie sagt voraus, dass neue Überschallflieger fünf bis sieben Mal mehr Treibstoff verbrauchen werden als andere Jets.

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Reisen wir in Zukunft wieder schneller als der Schall? Drei Jungunternehmen arbeiten zurzeit in den USA an Überschalljets, die in der kommerziellen Luftfahrt zum Einsatz kommen sollen: Aerion, Spike und Boom. Vor allem Boom hat durch Investitionen der Virgin Group, von Japan Airlines und von einem chinesischen Reisekonzern viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Ebenfalls neugierig gemacht haben die drei Unternehmen nun das International Council on Clean Transportation ICCT. Die gemeinnützige Organisation wurde vor allem dadurch bekannt, dass sie wesentlich zur Aufdeckung des Dieselskandals bei Volkswagen beitrug. Und nun haben die Forscher die Überschalltechnologie unter die Lupe genommen.

Deutlich mehr CO2

«Derzeit gibt es keine internationalen Umweltstandards für solche Flugzeuge, die zuletzt 2003 geflogen sind», schreibt das ICCT in einer Studie. Die Politik habe nun die Wahl, entweder spezifische Regeln für die neuen Überschallflieger zu schaffen oder die Vorgaben anzuwenden, die für normale Jets gelten. Allerdings zeige die neue Untersuchung, «dass diese Flugzeuge die bestehenden Standards für Unterschallflugzeuge wahrscheinlich nicht erfüllen werden». Das gelte für Emissionen ebenso wie für den Lärmpegel.

Da noch keines der Flugzeuge in seiner endgültigen Konfiguration existiert, nutzten die Forscher öffentlich zugängliche Daten, vor allem von Boom. Sie entwarfen mithilfe eines Modells der Universität Stanford verschiedene Varianten künftiger Überschalljets. Das Ergebnis: Die wahrscheinlichste Konfiguration überschritt die Grenzwerte für Stickoxid um 40 Prozent und die für Kohlendioxid um 70 Prozent. Auch Lärmgrenzen bei Start und Landung dürfte ein solches Flugzeug laut der Untersuchung nicht einhalten können.

Fünf bis sieben Mal mehr Treibstoff

Im Durchschnitt würde der modellierte Überschallflieger «auf repräsentativen Strecken fünf bis sieben Mal so viel Treibstoff pro Passagier verbrauchen wie normale Jets», schreiben die Forscher. Allerdings würden die Ergebnisse variieren, abhängig von Sitzklasse, Konfiguration und Route. Im besten Szenario verbrauchte das simulierte Flugzeug im Vergleich zu einem heute neu zugelassenen Passagierjet drei Mal so viel Treibstoff pro Business-Class-Passagier. «Im ungünstigsten Fall verbrannte es neun Mal so viel verglichen mit einem Economy-Class-Passagier auf einem Unterschallflug», heißt es.

Nun seien zwei Wege für die weitere Entwicklung denkbar, so die Studie: «Erstens könnten die Hersteller die Wahrscheinlichkeit maximieren, die bestehenden Umweltstandards zu erfüllen, indem sie neue Flugzeuge auf der Grundlage fortschrittlicher, sauberer Triebwerke entwickeln.» Zweitens könnten die politischen Entscheidungsträger spezielle Umweltstandards schaffen, die den neuen Überschallfliegern mehr Luftverschmutzung, Lärm und CO2-Ausstoß ermöglichten als anderen Verkehrsflugzeugen.

Boom-Chef kritisiert Studie

Boom-Chef Blake Scholl kritisierte die Studie gegenüber der Zeitung New York Times. Er sagte, die Untersuchung überschätze die Treibstoffeffizienz aktueller Business-Class-Reisen und unterschätze die Effizienz von Booms Technologie. Die Jets seines Unternehmens würden in etwa gleich viel Kraftstoff verbrauchen wie der aktuelle Geschäftsreiseverkehr.

Zudem fügte Scholl mit Blick auf die Forscher an: «Wenn sie recht hätten, hätten wir kein Geschäft.» Nur mit niedrigen Treibstoffkosten sei man wettbewerbsfähig. Das ICCT betont in seiner Studie derweil, es handle sich um vorläufige Ergebnisse und weitere Untersuchungen seien nötig.

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