Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

WEF 2019

Übers Klima reden und mit dem Businessjet anreisen

Umweltrisiken sind die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft, so ein neuer Bericht des WEF. Ausgerechnet zu diesem Weltwirtschaftsforum reisen allerdings so viele Teilnehmer mit Privatjets wie nie.

Für Planespotter ist es jedes Jahr ein Highlight: Regierungsjets und Privatjets reisen en masse an, wenn Ende Januar das jährliche Weltwirtschaftsforum WEF in Davos stattfindet. Prominenz aus Politik, Wirtschaft und sämtlichen anderen Bereichen kommt im Schweizer Bergort zusammen, um ihr Netzwerk zu pflegen, sich über aktuelle Themen auszutauschen und auf den legendären Partys miteinander zu feiern.

In diesem Jahr steht unter anderem das Thema Klimawandel im Fokus vieler Diskussionen am WEF. So ist etwa die 16-jährige Aktivistin Greta Thunberg mehr als 30 Stunden mit dem Zug gereist, um in Davos aufzutreten. Sie hatte in Katowice bei der Klimakonferenz von sich reden gemacht, als sie vor Politikerinnen und Politikern aus aller Welt eine eindrückliche Rede hielt. Doch ein Beispiel an Thunbergs Wahl des Verkehrsmittels nahmen die Mächtigen und Reichen der Welt sich nicht.

1500 Flüge mit Privatjets

Wie die auf Businessflüge spezialisierte Firma Air Charter Service bekannt gibt, dürfte die Zahl der Businessjets, fürs WEF 2019 ein Rekordhoch erreichen. Während des Gipfels werden laut den Schätzungen der Firma rund 1500 private Flüge nach Altenrhein, Basel, Samedan und Zürich stattfinden, von wo aus die Teilnehmer per Limousine nach Davos weiterreisen. Das bricht den letztjährigen Rekord von 1300 Flugzeugen, der wiederum 11 Prozent über dem Vorjahreswert lag.

Laut Air Charter Service gehe der Trend in Richtung größerer und schwererer Flugzeuge wie Gulfstream GV und Global Express. Das ist umso paradoxer, als dass das Weltwirtschaftsforum in seinem Global Risk Report selbst Umweltrisiken und damit auch Unfähigkeit der Menschheit, mit dem Klimawandel umzugehen, als das größte Risiko für die Weltwirtschaft nennt.