Superjet: Russlands Regionalflieger verkauft sich aktuell schlecht.

Bis zu 16 Superjet 100 für Pakistan International AirlinesRussland und Pakistan verhandeln über Superjet-Deal

Sowohl beim Superjet als auch bei Pakistan International Airlines läuft es derzeit alles andere als gut. Nun könnte ein Staatsdeal den Regionalflieger und die Fluglinie zusammenbringen.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Von einem erfolgreichen Jahr kann 2019 weder beim Superjet 100 noch bei Pakistan International Airlines PIA die Rede sein. Abgesagte Bestellungen, Schwierigkeiten bei Service und Ersatzteilversorgung sowie das Unglück des Aeroflot-Flugs SU1492 mit 41 Verstorbenen in Moskau im vergangenen Mai verdarben die Geschäfte des russischen Hersteller-Konsortiums UAC.

Bei der Nationalfluglinie Pakistans läuft es ebenfalls schon lange nicht gut. Seit Jahren überlebt die Fluggesellschaft nur durch Hilfszahlungen. Im Herbst wurde bekannt, dass die Airline 1000 Mitarbeiter entlassen musste. Trotz all dem soll die Flotte der staatlichen Airline ausgebaut werden. Und genau da können sich die problemgebeutelten Parteien möglicherweise bald zusammen finden.

Russland und Pakistan wollen Beziehungen stärken

Russland spricht mit Pakistan derzeit über eine Bestellung von Superjet 100, berichtet die Nachrichtenseite Sputnik. Dabei sollen die Regierungen beider Länder über eine Order zwischen sechs und 16 Exemplaren des Regionaljets verhandeln. Gedacht sind die Flugzeuge für die Pakistan International Airlines.

Die Gespräche fanden vergangene Woche im Rahmen eines Treffens zwischen Diplomaten beider Länder in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad statt. Beide Regierungen planen gemeinsame Infrastruktur- und Wirtschaftsprojekte. Laut dem russischen Industrie- und Handelsminister Denis Manturov sollen die Verhandlungen zwischen der russischen Regierung und Pakistan International Airlines im Januar weitergeführt werden.

Passendes Profil

Vergangenen September legte PIA-Chef Muhammad Arshad Malik der pakistanischen Regierung einen Rettungsplan für die Airline vor. In diesem ist der Kauf von bis zu zwölf «mittelgroßen Flugzeugen» vorgesehen, die auf Inlands- und Regionalrouten zum Einsatz kommen sollen. Für dieses Streckenprofil wäre der Superjet geeignet. Wie Sputnik weiter berichtet, verhandelt Russland aktuell auch mit Pakistans Erzfeind Indien über eine mögliche Order des Regionaljets.

Mit einer neuen Version plant UAC zudem, den Export des Superjet auch für andere Staaten in Nahost zu ermöglichen. Diese soll einen erhöhten Anteil heimischer Komponenten besitzen. Bislang stammen mehr als die Hälfte der Systeme von nichtrussischen Herstellern. In Vergangenheit ist das zum Problem geworden: Weil der Anteil US-amerikanischer Komponenten beim Superjet mehr als zehn Prozent beträgt, scheiterten beispielsweise Exporte in den Iran. Das Flugzeug mit dem möglichen neuen Namen «Superjet - New» soll ab 2024 gebaut werden.

Mehr zum Thema

Boeing 737 von Norwegian: Bald eine russische Schwester?

Fliegt Norwegian bald mit 40 Superjets?

Superjet 100: Bald russischer Name?

Bekommt der Superjet einen neuen Namen?

Sukhoi Superjet von Aeroflot: Nachschub ist offenbar unterwegs.

22 weitere Superjets für Aeroflot?

Piloten von Belavia: Jetzt mit russischem Acars unterwegs.

Belavia funkt jetzt russisch – Minsk nutzt Moskaus Flugdaten-Netz

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg