Saint-BarthélemySpektakulärer Unfall einer Twin Otter an einem der heikelsten Flughäfen der Welt

Der Flughafen von Saint-Barthélemy - oder St. Barts - gilt als einer der gefährlichsten der Welt, ist aber für Air Antilles Routine. Dennoch kam es jetzt dort zu einem spektakulären Unfall einer Twin Otter.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Auf Saint-Barthélemy machen die Reichen und Schönen Urlaub. Die Bevölkerung der französischen Antilleninsel beschloss vor mehr als einem halben Jahrhundert, nicht auf Massentourismus zu setzen. Sie zieht vielmehr Luxusreisende an, die in ihren millionenteuren Villen an Traumstränden ihren Urlaub verbringen.

Doch auf Saint-Barthélemy, das auf Englisch auch St. Barts oder Saint Barths genannt wird, leben auch gewöhnliche Menschen. Für die 10.585 Personen ist der lokale Flughafen essenziell. Er verbindet sie mit anderen Inseln in der Nähe, von wo aus auch Langstreckenflüge starten.

Ein schwieriger Anflug

Die Anflüge auf den Aéroport de Saint-Barthélemy-Rémy-de-Haenen  gelten als besonders schwierig. Und so darf man auch nur nach einer vorherigen Prüfung dort landen. Die einzige Start- und Landebahn ist mit 646 Meter kurz und stark geneigt. An einem Ende liegt ein Strand, am anderen erhebt sich ein Hügel. Und links und rechts gibt es ebenfalls Hügel. Und von allen Richtungen her können unverhofft Böen auftreten. Der TV-Sender History Channel wählte ihn einmal zum drittgefährlichsten der Welt.

Für die Pilotinnen und Piloten von Air Antilles jedoch ist der Anflug ganz normal. Mehrmals täglich steuern sie den Flughafen von Saint-Barthélemy an. Doch am Donnerstag (24. August) ging dabei etwas schief.

Plötzlich nach links

Die De Havilland Canada DHC-6-400 Twin Otter der regionalen Fluggesellschaft mit dem Kennzeichen F-OMYS  kam als Flug 3S-722 aus Point-à-Pitre. Vor der Landung drehte sie erst eine Schleife vor der Insel und setzte dann kurz vor Mittag von Osten über die Bucht von Saint-Jean kommend auf Piste 28 auf. Dabei lief noch alles normal.

Beim Ausrollen scherte das fünfjährige Flugzeug jedoch plötzlich nach links aus. Es rollte über das Gras und dann Richtung Vorfeld. Dort stand ein Hubschrauber von West Indies Helicopters. In den krachte die Twin Otter mit der linken Tragfläche.

Probleme mit dem Fahrwerk

Durch die Kollision wurde die Tragfläche des Turbopropfliegers nach unten geknickt. Der Airbus Helicopters H125 wurde von der Wucht umgeworfen. Gemäß der lokalen Zeitung Le Journal de Saint-Barth berichtete der Pilot nach dem Unfall offenbar über Probleme mit dem Fahrwerk.

An Bord der Maschine von Air Antilles befanden sich sechs Fluggäste und eine zweiköpfige Cockpitcrew. Beim Unfall verletzte sich ein Fluggast leicht.

Air Antilles in Schwierigkeiten

Nach einem Streik des Cockpitpersonals als Kampfmaßnahme zur Durchsetzung höherer Löhne befindet sich Air Antilles seit dem 2. August in einem Gläubigerschutzverfahren. Der Betrieb kann vorerst für zwei Monate fortgeführt werden. Das Unternehmen plagen jedoch hohe Schulden. Der Ausfall eines Flugzeugs - die Gesamtflotte umfasst zehn Maschinen - dürfte da zusätzlich schmerzen.

Mehr zum Thema

Wie es zum berühmten Zwischenfall auf St. Barts kam

Wie es zum berühmten Zwischenfall auf St. Barts kam

Die aufregendsten Landungen

Was muss ein Luftfahrtfan einmal getan haben? «In St. Barth beim Kreisel stehen», sagt aeroTELEGRAPH-Leser David Bruegger. <a href="https://www.aerotelegraph.com/hobbyfotograf-wird-beinahe-von-fahrwerk-getroffen" target="_blank" rel="noopener">Ganz ungefährlich ist das nicht.</a>

Was man als Flugzeugfan einmal im Leben machen muss

Video

Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
dehnen im flugzeug
Ein Mann zeigt auf Instagram, wie ein eine Yoga-Übung in seiner Sitzreihe macht. Der Influencer Rafazea versucht es auch - und zeigt warum es nicht kappt.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies