Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

FAA-Untersuchung zu Transair Hawaii

Boeing 737 flog 33 Mal mit illegalen Ersatzteilen

Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA will die Frachtairline Transair definitiv grounden. Bei einer Überprüfung wurden eklatante Mängel bei der Wartung ausgemacht.

Seit 40 Jahren ist die Fluggesellschaft in der Luft. «Ununterbrochen» wie sie auf ihrer Webseite stolz verkündet. Doch seit dem 2. Juli ist alles anders bei Transair Hawaii. Damals mussten die beiden Piloten einer Boeing 737-200 der Frachtfluggesellschaft wegen Problemen mit den Triebwerken auf dem Meer notwassern.

Das  Wrack wurde eine Woche später in über 100 Metern Tiefe am Meeresgrund gefunden. Die Boeing 737 war auseinandergebrochen, die Triebwerke wurden abgerissen. Bereits zuvor hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde die Wartung und Sicherheitskultur der Mutterfirma Rhoades Aviation unter die Lupe genommen – und dabei Verstöße gefunden.

Mangelhafte Handbücher nicht angepasst …

Das Unglück war dann Grund genug für die Federal Aviation Administration FAA, Transair umgehend Flugverbot zu erteilen. Jetzt kommt es noch bitterer für die Airline. Jetzt will die Behörde die Fluggesellschaft definitiv grounden. Wie sie bekannt gibt, plant sie, Rhoades Aviation das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: AOC) zu entziehen.

Die Notwasserung ist nicht der wichtigste Grund. Transair habe es nicht nur versäumt, Aufzeichnungen über das Sicherheitsmanagement zu führen und Unstimmigkeiten in den Handbüchern zu korrigieren. Das hatte die FAA gefordert. Auch habe die Fluggesellschaft Wartungsarbeiten am Triebwerk nicht fachgemäß durchgeführt und diese Arbeiten nicht dokumentiert.

… und ohne vorgeschriebene Wartung geflogen

Doch es geht noch um viel mehr. Transair Hawaii habe zwei Boeing 737-200 mehr als 900 Mal geflogen, ohne sie ins Unterhalts- und Inspektionsprogramm einzubeziehen. Zudem habe sie 33 Flüge mit einer Boeing 737 durchgeführt, deren Triebwerke mit nicht zugelassenen Ersatzteilen repariert worden seien.

Transair und ihre Mutter Rhoades Aviation haben jetzt 15 Tage Zeit, um gegen die Entscheidung zu wehren. Es ist die letzte Chance, um eine Firmengeschichte nicht nach 40 Jahren abrupt enden lassen zu müssen. Zuletzt betrieben sie eine Flotte von vier Boeing 737-200.