Der deutsche Branchenverband warnt vor einer Stagnation des Luftverkehrs in Deutschland infolge überhöhter staatlicher Abgaben und Gebühren. Im ersten Halbjahr 2025 lag das Passagieraufkommen mit 99,4 Millionen noch 15,8 Prozent unter dem Niveau von 2019, das Wachstum fiel mit plus 2,8 Prozent deutlich schwächer aus als im Vorjahr, so der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL.
BDL-Präsident Jens Bischof kritisierte die steigenden Standortkosten, die 2025 um 1,1 Milliarden auf 4,4 Milliarden Euro klettern. Viele Airlines hätten deshalb Maschinen ins Ausland verlagert – seit 2019 sank die Zahl in Deutschland stationierter Flugzeuge von 190 auf 130, was laut Verband bereits über 10 000 Arbeitsplätze und mehr als 4 Milliarden Euro Wertschöpfung pro Jahr gekostet hat.
Besonders der innerdeutsche Verkehr stagniert bei nur 49 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, während andere große EU-Länder im Schnitt 94 Prozent erreichen. Bischof fordert eine Halbierung der Abgaben von derzeit rund 35 Euro pro Passagier, um den Standort wieder wettbewerbsfähig zu machen. Ohne Entlastung drohten weitere Streckenstreichungen und ein anhaltender Verlust internationaler Anbindung.