Versuchsreihe in Frankfurt: Erste TaxiBots werden von der Lufthansa getestet.
Electric Green Taxiing System

Hybrid statt Triebwerk

Flugzeuge bewegen sich am Boden mehr als man glaubt. Das kostet Treibstoff und macht Lärm. Ein neuartiger Schlepper soll Abhilfe schaffen.

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Allein auf dem Weg zwischen Landebahn und Terminal verbrennen Flugzeuge in der Regel eine Menge Kerosin. Zwar übernehmen an vielen Flughäfen bis zu 2000 PS starke Schleppfahrzeuge einen Teil des Weges. Doch auch diese werden von entsprechend großen Dieselmotoren betrieben und verbrauchen viel Sprit.

In Frankfurt etwa übernehmen die Flugzeugschlepper lediglich den Push Back vom Gate und ziehen das Flugzeug dann in die richtige Position. Anschließend lässt der Pilot die Triebwerke an und das Flugzeug rollt aus eigener Kraft zum Startpunkt. Blockiert eine andere Maschine den Weg, warten die Jets mit laufenden Motoren - und verbrennen Sprit. Für den durchschnittlichen Taxi-Vorgang einer Boeing 747 werden so bis zu 700 Kilogramm Kerosin benötigt, rechnet die Lufthansa vor.

Hybridschlepper hätte viele Vorteile

Deshalb setzt die Kranich-Airline jetzt auf Hybrid: Der neuartige Flugzeugschlepper Taxi Bot soll Flugzeuge künftig mit der Kraft seiner Elektromotoren zu Start- und Parkpositionen schleppen. Das Bugrad des Flugzeugs wird auf einem Drehteller des Taxi Bots befestigt. Der Pilot soll so das Flugzeug über die Cockpit-Lenkung genauso steuern können, als würde es aus eigenem Motor-Antrieb rollen. Eine ausgeklügelte Sensorik zusammen mit einer Geschwindigkeitsregelung und einer GPS-Steuerung erleichtert die Steuerung durch den Piloten. So wird das Flugzeug ohne laufende Triebwerke vom Gate bis zur Startbahn geschleppt. (siehe auch das Video)

Ein Hybridschlepper hätte viele Vorteile: Durch die Spritersparnis lassen sich Kosten und Umweltbelastung reduzieren, die Bremsen werden geschont. Aber auch bei der Wartung schlägt er zu Buche - denn die wird nach einer bestimmten Anzahl von Betriebsstunden fällig. Seit letztem Mai testet die Lufthansa die Taxi Bots auf dem Frankfurter Flughafen. Entwickelt wurde der Hybridschlepper vom Entwickler-Konsortium aus Israel Aerospace Industries (IAI), dem Fahrzeughersteller TLD, Airbus und der Lufthansa Technik Tochter Lufthansa LEOS.

EGTS lohnt sich nur bei Kurzstrecke

Doch es ist nicht die einzige Neuentwicklung in diesem Bereich: Honeywell und Safran haben das Konkurrenzsystem Electric Green Taxiing System (EGTS) entwickelt. Dabei werden Elektromotoren an das Hauptfahrwerk unter der Flugzeugmitte montiert, die das Flugzeug vom Gate zur Landebahn bringen können. EGTS lohnt sich allerdings nur bei kleineren Maschinen auf kürzeren Strecken, die viel Zeit am Boden verbringen. Größere Maschinen sind eher auf langen Strecken im Einsatz und bräuchten größere Motoren, deren hohes Gewicht die Treibstoffeinsparungen zunichtemachen würde.

Honeywell-Manager Brian Wenig schätzt die Kerosineinsparungen, die durch die Nicht-Nutzung der Triebwerke erzielt werden können, auf rund vier Prozent. Der Konzern ist der Ansicht, dass die Fluglinien mit EGTS pro Maschine jedes Jahr 200'000 Dollar einsparen könnten.

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