Airbus A320 von Air Berlin: Maschinen der Fluglinie sollen für Lufthansa fliegen.
Air Berlin

Billigairlines treiben Lufthansa zu Etihad

Es scheint, dass Lufthansa im Winter tatsächlich alle dezentralen Strecken von Air Berlin übernimmt. Gleichzeitig will die deutsche Fluglinie offenbar mit Etihad zusammenarbeiten.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Eigentlich sind sich die beiden Fluggesellschaften spinnefeind. Lufthansa sieht in Etihad Airways die aggressiv expandierende staatlich subventionierte Konkurrentin. Etihad sieht in Lufthansa die verkrustete Traditionsairline, die sich den Wettbewerb mit juristischen Kniffs vom Hals halten will. Doch manchmal hilft es, über den eigenen Schatten zu springen und den Feind zum Gehilfen zu machen.

So scheint derzeit die Gemütslage von Lufthansa zu sein. Sie befürchtet einen Untergang von Air Berlin und ein umgehendes Auffüllen des dadurch entstehendens Vakuums durch Ryanair und Easyjet. Deshalb verhandelt sie mit der zweitgrößten deutschen Fluglinie schon seit einigen Monaten über eine Übernahme aller dezentralen Strecken. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sind die Gespräche zwischen Air Berlin und Lufthansa nun weit fortgeschritten. Ende September soll ein endgültiger Entscheid fallen.

Befreiungsschlag

Konkret soll es darum gehen, dass Air Berlin alle nicht zu den beiden Drehkreuzen Berlin und Düsseldorf führenden Strecken an Lufthansa abtritt. Das würde im Rahmen eines Wet-Lease-Abkommens geschehen. Air Berlin würde schon kommenden Winter mit rund 40 Flugzeugen und den entsprechenden Besatzungen – also mehreren hundert Mitarbeitenden – für Lufthansa durch Europa fliegen.

Lufthansa könnte so an Flughäfen wie München, Nürnberg oder Hamburg einen Konkurrenten loswerden. Zugleich könnte sie die Billigtochter Eurowings in Europa markant stärken. Für Air Berlin wäre es der dringend benötigte finanzielle Befreiungsschlag.

Unklare Kooperation

Gemäß der Süddeutschen geht es in den Gesprächen aber noch um mehr. So soll Lufthansa künftig auch mit Etihad Airways zusammenarbeiten. Wie weit diese Kooperation gehen soll, ist derzeit noch nicht klar. Da gebe es noch unterschiedliche Ansichten, so das Blatt.

Sicherlich bedeutet das aber eine neue Ära in der Luftfahrt. Golfairlines werden von Feinden langsam zu Verbündeten - wie es etwa British Airways und Iberia mit Qatar Airways recht erfolgreich vormachen (siehe «Mehr zum Thema» unten).

Mehr zum Thema

Airbus A380 von Etihad: Air France will mit der Golfairline zusammenarbeiten.

Plötzlich sind Golfairlines nicht mehr der Feind

IMG 4022

Condor nennt ihre erfolgreichsten Städte-Strecken - und Unterschiede zu Air Berlin

Ein Eurowings-Flugzeug über der Altstadt von Jeddah: Die Airline fliegt im Winter ab Stuttgart neu in die saudische Hafenstadt.

Eurowings wird zum Arabien-Shuttle

D-ALPG in der Lackierung von Air Berlin.

Ex-Air-Berlin A330 hebt nach langer Pause wieder ab - jetzt für bulgarische Airline

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin