Brief von Außenminister Peter Carington: «Ernst und unakzeptabel».

Mysteriöser Flug einer Iljuschin

Dokumente aus Großbritannien zeigen, wie die Sowjetunion im Kalten Krieg Jets von Aeroflot missbrauchte, um militärische Anlagen im Westen auszuspionieren.

Top-Jobs

Condor Logo Stelle

Duty Manager Ground Handling Center im Schichtdienst (m/w/d)

Feste Anstellung
Condor Flugdienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Verteidigungsminister John Nott zeigte sich alarmiert. Im Dezember 1981 informierte er Premierministerin Margaret Thatcher, dass man unübliche Flugbahnen bei Jets aus Ländern des Ostblocks festgestellt habe. Am 9. November etwa sei eine Iljuschin Il-62 von Aeroflot plötzlich und ohne Bewilligung von 35'000 auf 10'000 Fuss gesunken, berichtet er in einem Schreiben, das mit «SECRET UK US EYES ONLY» überschrieben ist. Die Maschine sei unter die Wolkendecke getaucht und über die Radaranlage Boulmer der Royal Air Force geflogen. Danach sei sie wieder auf die normale Reiseflughöhe gestiegen, so Nott in seiner Nachricht an die Regierungschefin.

Was die Briten dabei besonders beunruhigte war, dass es offenbar dieselbe Maschine war, welche bereits in den USA einmal ein solches Manöver durchgezogen hatte. Damals war die Il-62 über die U-Boot-Basis New London der amerikanischen Marine geflogen, als diese gerade ihr neustes Unterseegefährt testete. Für den britischen Verteidigungsminister war deshalb klar: hier geht es um Spionage. Das zeigen Dokumente, die nun vom britischen Staatsarchiv freigegeben wurden und in die aeroTELEGRAPH Einsicht hatte.

Das Radar ausgeschaltet

Ein Einzelfall war der mysteriöse Tiefflug nicht. «Ich verstehe, dass der beschriebene Vorfall nur der letzte in einer ganzen Reihe ist», schrieb Außenminister Peter Carrington in einer Antwort an Nott. Das sei ein «ernster und unakzeptabler». Dass der Tiefflug System hatte zeigte auch, dass das Sekundärradar plötzlich keine Positionssignale mehr an die Flugsicherung sendete, solange die Maschine tiefer als geplant flog. «Darum muss angenommen werden, dass es bewusst ausgeschaltet wurde, um ein absichtliches und vorsätzliches Manöver zu vertuschen», notierte Nott.

Sein Kollege Carrington befand, dass man sich bei den Sowjets beschweren solle. Handelsminister John Biffen pflichtete dem bei. «Keine Einwände», notierte er. Man müsse den Sowjets mit dem Entzug der Überflugrechte drohen, befand Biffen. Aus rechtlichen Gründen sei das problemlos möglich. Zehn Jahre später löste sich das Problem von selbst - mit dem Ende der Sowjetunion.

Mehr zum Thema

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Flieger von Air Canada: Kanada erlebt einen Tourismusboom.

USA sind out - noch nie gab es so viele Flüge aus Europa nach Kanada

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Video

Boeing 787-9 von Lufthansa: das Flugzeug trägt die Jubiläums-Lackierung.
Das erste Flugzeug aus Lufthansa-Jubiläumsflotte wird Mitte Dezember ausgeliefert. Nun ist ein Bild vom der Boeing 787 im Flug aufgetaucht.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
evio 810 01
Mit vier Turboproptriebwerken soll ein neuer Hybrid-Elektroflieger aus Kanada an den Start gehen. Die Evio 810 wird mit prominenter Unterstützung entwickelt, um einst mit bis zu 100 Reisenden abzuheben. Viele Fragen sind aber noch offen.
Timo Nowack
Timo Nowack
lot weihnachtslied 02
Weihnachtliche Heiterkeit und gute Stimmung an Bord: Ein Flugbegleiter von Lot Polish Airlines hat die Reisenden mit «Rudolph, the Red-Nosed Reindeer» begeistert. Dabei spielte auch das Maskottchen der Fluggesellschaft eine Rolle.
Timo Nowack
Timo Nowack