Jahrzehntelang standen sich die arabische Welt und Israel feindlich gegenüber. 28 Staaten, darunter der Iran, Syrien und auch Saudi-Arabien, haben Israel bis heute nicht anerkannt. Sie pflegen entsprechend auch keine diplomatischen Beziehungen mit dem Staat.
Doch nach den Friedensschlüssen mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es nun auch eine Annäherung mit dem flächenmäßig größten Land der Region. Und die ist besonders bedeutsam. Denn Saudi-Arabien ist ein Schlüsselstaat im Nahen Osten. Das Land ist dank der Ölvorkommen wirtschaftlich stark und beherbergt mit Mekka und Medina die wichtigsten islamischen Stätten. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat die Normalisierung zu Saudi-Arabien zu einem der wichtigsten außenpolitischen Ziele seiner aktuellen Amtszeit erklärt.
Air Seychelles muss außerplanmäßig in Jeddah landen
Das Tauwetter bekamen am 28. August auch 128 Israelis zu spüren, die auf ihrem Flug HM22 mit Air Seychelles von den Seychellen nach Tel Aviv außerplanmäßig landen mussten - in Jeddah. Grund war ein technisches Problem des Airbus A320 Neo mit dem Kennzeichen S7-VEV. Es soll sich laut der Zeitung Times of Israel um ein Problem mit der Elektrik gehandelt haben.
Jeddah ist Ausweichflughafen
Einige Passagiere hätten Angst gehabt, als es hieß, dass das Flugzeug in Saudi-Arabien landen werde. «Wir waren etwas gestresst, wir wussten nicht, was los war», so Emmanuelle Arbel, eine der Reisenden, gegenüber dem israelischen Radiosender Radio 103 FM. «Der Empfang, den wir von den Saudis bekamen, war sehr überraschend», so die Reisende weiter. «Sie sagten zu uns ‹Gern geschehen› und lächelten. Tatsächlich hatten wir das nicht erwartet».
Jeddah ist als Ausweich-Landeplatz für Strecken nach Israel vorgesehen, sollte es zu außerplanmäßigen Landungen oder Notlandungen kommen. Air Seychelles teilte in einer Stellungnahme mit, dass die Reisenden mit einem Ersatzflugzeug von Jeddah nach Tel Aviv gebracht wurden.