Wenn eine Fluggesellschaft gleich mehrere Flugzeuge am Boden behalten muss, sind meist Sicherheitsbedenken der Grund. So auch bei Finnair. Die Fluggesellschaft erklärte am Montag: «Wir haben den Betrieb eines Teils unserer A320-Flotte (acht A321) vorübergehend eingestellt.» Doch der Grund ist nicht etwa eine Überprüfung der Triebwerke der Airbus-Flugzeuge oder etwas Derartiges. Das Problem liegt bei der Sitzreinigung.
Auslöser des Groundings der acht Airbus A321 «ist eine Mitteilung des Sitzbezugherstellers, wonach die Auswirkungen der Reinigungsmethode (Waschen mit Wasser) auf den Brandschutz der Sitzbezüge nicht ausreichend überprüft wurden», erklärt Finnair. Sprich: Die Sitze hätten offenbar trocken gereinigt werden müssen, wurden aber nass gereinigt. Warum das geschehen ist, ist nicht klar. Die Fluglinie schreibt: «Die Sicherheit steht für uns stets an oberster Stelle, und wir befolgen immer die Wartungsanweisungen der Hersteller sowie die Vorgaben und Empfehlungen der Behörden.»
Finnair muss 48 Flüge streichen - jetzt hilft DAT
Die Auswirkungen sind auf jeden Fall immens: «Aufgrund dieser Situation mussten wir am Montag (13. Oktober) und Dienstag (14. Oktober) insgesamt etwa 40 Flüge streichen», so Finnair. «Um unsere Kundinnen und Kunden mit möglichst geringer Beeinträchtigung zu befördern, werden ab dem 15. Oktober ausgewählte Flüge in Zusammenarbeit mit unserer Partnerfluggesellschaft DAT LT durchgeführt.» Der staatliche Sender Yle berichtet, dass am Mittwoch (15. Oktober) dennoch erneut acht Flüge ausgefallen sind. Es habe sich dabei um Verbindungen nach Zürich, London, Stockholm und Oulo gehandelt.
Laut dem Blog des Flugverfolgunsgdienstes Flightradar 24 handelt es sich bei den acht Flugzeugen um die A321 mit den Kennzeichen OH-LZM, -LZN, -LZO, -LZP, -LZR, -LZS, LZT und -LZU. Reguläre Linienflüge haben sie am Dienstag und Mittwoch nicht absolviert.
Finnair sagt noch nicht, wie es nun weitergeht
Eine Sprecherin von Finnair lehnte es gegenüber Yle ab, sich dazu zu äußern, ob die mit Wasser gewaschenen Sitzbezüge ersetzt werden müssen. Sie sagte, Man arbeite mit dem Hersteller der Bezüge zusammen, um verschiedene Optionen zu prüfen.
Zur A320-Flotte von Finnair gehören fünf Airbus A319, zehn A320 und 15 A321.
Schön, dass Sie hier sind! Unsere Redaktion kennt die Branche, ihre Akteure und Zahlen – seit vielen Jahren. Wenn Sie uns unterstützen wollen, zahlen Sie weniger als für ein Getränk am Flughafen. Zudem lesen Sie werbefrei und stärken die unabhängige Berichterstattung. Jeder Beitrag zählt. Jetzt hier klicken und abonnieren