Seit September kam es an über 24 Flughäfen in zwölf europäischen Ländern zu Drohnensichtungen. Das führte zu massiven Störungen im Luftverkehr. Der Flughafen Brüssel musste bereits zweimal komplett schließen, doch auch in Deutschland kam es unter anderem in München zu mehreren Vorfällen.
In Deutschland wurde schnell der Ruf nach gezielten Abwehrmaßnahmen laut. Nun haben Bund und Länder erste Schritte vorgestellt. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt kündigte an, dass noch in diesem Jahr ein Drohnenabwehrzentrum mit einer speziellen Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei seine Arbeit aufnehmen wird.
BDL begrüßt den Schritt, Opposition kritisiert
An den als kritische Infrastruktur eingestuften Flughäfen Frankfurt, München, Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig/Halle und Stuttgart sollen stationäre Detektions- und Abwehrsysteme installiert werden. In Frankfurt ist bereits zu Jahresbeginn eine Drohnen-Detektionsanlage der Bundespolizei in Betrieb gegangen. Sie erkennt Drohnen mit Hilfe verschiedener technischer Systeme schon im Umfeld des Flughafens.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft begrüßt das Vorhaben. Es sei ein wesentlicher Schritt, um eine Schwachstelle in der zivilen Verteidigung Deutschlands zu schließen, so der BDL. Kritik kommt von der Opposition. Konstantin von Notz, Vorsitzender der Grünen-Bundestagsfraktion, bemängelt eine «Diffusion der Verantwortung zwischen Landespolizeien, Bundespolizei und Bundeswehr.
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