Zum zweiten Mal binnen 48 Stunden musste der Flughafen München den Betrieb wegen Drohnensichtungen einstellen. Tausende Passagiere waren betroffen, Flüge fielen aus oder wurden umgeleitet
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ist der Betrieb am Flughafen München durch Drohnensichtungen lahmgelegt worden. Am Freitagabend (3. Oktober) stellte die Flugsicherung um 21.28 Uhr den Betrieb ein, nachdem zwei Drohnen im Bereich der Start- und Landebahnen gesichtet worden waren. Die Bundespolizei bestätigte die Vorfälle, die Geräte seien allerdings sofort wieder verschwunden, noch bevor sie identifiziert werden konnten.
Eigentlich hätte der Flugbetrieb am Samstagmorgen um 5 Uhr wieder aufgenommen werden sollen. Doch der Neustart verzögerte sich. Erst ab 7 Uhr starteten die Flieger wieder. «Aufgrund von Drohnensichtungen hat sich der Start des Flugbetriebs am 4. Oktober verzögert. Ab 7 Uhr wird der Flugbetrieb schrittweise aufgenommen», teilte der Flughafen München mit. Passagieren rät der Airport, sich auch am Samstag direkt bei ihrer Airline über aktuelle Verbindungen zu informieren, da den ganzen Tag über Verspätungen zu erwarten seien.
Schon am Donnerstag hatten Drohnen für erhebliche Störungen gesorgt. Damals mussten 17 Flüge gestrichen und 15 Maschinen zu Ausweichflughäfen wie Stuttgart, Nürnberg, Wien und Frankfurt umgeleitet werden.
Rund 3000 Reisende verbrachten die Nacht im Terminal. Am Freitag traf es noch mehr Menschen: 23 ankommende Flüge wurden umgeleitet, zwölf Ankünfte gestrichen und 46 geplante Abflüge fielen aus. Laut Flughafen waren allein davon rund 6500 Passagiere betroffen. Für die Gestrandeten wurden Feldbetten aufgestellt sowie Getränke und Snacks ausgegeben.
Die Störungen in München sind nicht die ersten in letzter Zeit. Erst vergangene Woche hatten unbekannte Drohnen mehrfach über dänischen Flughäfen und Militäreinrichtungen für Aufsehen gesorgt. Auch über Schleswig-Holstein wurden jüngst Sichtungen gemeldet.
Drohnen stellen für Flugzeuge eine ernsthafte Gefahr dar. Sie bestehen aus harten Materialien wie Metall, Batterien und Motoren, die bei einer Kollision deutlich mehr Schaden anrichten können als ein Vogel – etwa Risse im Rumpf oder Triebwerksausfälle.
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