Letzte Aktualisierung: um 22:47 Uhr

Schüsse auf Passagierflieger

Die Lage in Syrien eskaliert weiter. Nun schossen Rebellen auf einen Airbus von Syrian Air. Sie warnen, künftig vermehrt Zivilflugzeuge zum Ziel zu machen.

Der Rebellenkommandant nennt sich Kaldun und er meint es ernst. Man habe am Donnerstag (20. Dezember) erstmals seit Beginn des Aufstandes in Syrien vor bald zwei Jahren ein Passagierflugzeug ins Visier genommen. Ein Airbus A320 der staatlichen Syrian Air sei in Aleppo am Start gehindert worden. Scharfschützen seiner Brigade hätten auf die Maschine gezielt, die nach Kairo hätte fliegen sollen. Dabei sei das Fahrwerk getroffen worden. «Das waren Warnschüsse», so Kaldun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Man habe so eine Nachricht an das Regime von Diktator Baschar Hafiz al-Assad senden wollen. «Jedes ihrer Flugzeuge – ob militärisch oder zivil – ist durch uns erreichbar.»

Die Rebellen beschuldigen die Regierung, mit den zivilen Flugzeugen Waffen und iranische Söldner zu transportieren. So würden die Truppen von Präsident Assad mit Nachschub unterstützt. Auf dem Landweg ist es derzeit nicht mehr einfach nach Aleppo zu gelangen, weil Rebellen viele Straßen kontrollieren, wie Reuters schreibt. Staatliche Medien berichteten bisher nicht über den Vorfall.

Kaum mehr Luftverkehr

Bereits jetzt fliegen kaum mehr zivile Flugzeuge nach und innerhalb von Syrien. Die Hauptstadt Damaskus wird neben der staatlichen Syrian Air derzeit noch von Air Arabia von Sharjah aus bedient, die iranische Kish Airlines fliegt von Täbris aus. Nach Aleppo – immerhin die zweitgrößte Stadt des Landes – fliegt derzeit gar nur noch Syrian Air.