Stefan Pichler: Künftig an der Spitze von Air Berlin.
Stefan Pichler wird Chef

Air Berlin holt Marathon-Mann

Er galt als «ehrgeizigster Manager Deutschlands». Dann verschwand Stefan Pichler von der Bildfläche. Nun kehrt er zurück - als Chef von Air Berlin.

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Klimatisch gesehen ist es eine schlechte Wahl. Derzeit sitzt Stefan Pichler in der Südsee. Der 57-Jährige Allgäuer lenkt dort die Geschicke von Fiji Airways. Die kleine Fluggesellschaft des Inselreiches sollte er weiter auf Vordermann und ihr Angebot auf Weltnievau bringen. «Ich freue mich auf diese Aufgabe», sagte er bei seiner Ernennung im September 2013. Doch Pichler wäre nicht Pichler, wenn er Sonne und Strand einem renommierten Job in seiner Heimat vorziehen würde. Er wurde schon als «ehrgeizigtser Manager Deutschlands» bezeichnet, als Arbeitstier. Nächste Station seiner Karriere wird das wintergraue Berlin.

Am 1. Februar übernimmt Pichler den Job als Konzernchef von Air Berlin. Er löst dort Wolfgang Prock-Schauer ab. Es ist zumindest eine stille Rache für den einstigen Spitzenmarathonläufer, der früher im deutschen Nationalteam lief und die 42 Kilometer in 2:16 Stunden schaffte. Denn vor elf Jahren stand er in Europa noch ganz oben. Er war Konzernchef des Reiseriesen Thomas Cook. Doch weil die Zahlen nach 9/11 schlecht waren, musste Pichler 2003 gehen. Seine Karriere bekam einen Knick. Er habe einen Beitrag leisten wollen für die Zukunft seines Heimatlandes, sagte er später einmal zur Welt am Sonntag. Doch dann sei ihm die Deutschland AG in die Quere gekommen.

Einst Spitzenkandidat bei der Lufthansa

Bei Thomas Cook hatte Pichler zuvor viel bewegt. Er sanierte, fusionierte und schuf so einen Megakonzern. Der erzwungene Abgang war daher eine Niederlage. Genauso verlor er bei der Lufthansa. Pichler galt als Zögling des ehemaligen Chefs Jürgen Weber und war für dessen Nachfolge angeblich quasi Spitzenkandidat. Doch am Ende wurde Wolfgang Mayrhuber gewählt. Pichler gab nicht auf. «Aus Niederlagen lernen, sich über Siege freuen, aber immer Disziplin halten und oft an die Schmerzgrenze gehen. Es gibt wenig, was der Sport nicht lehrt. Diese Erfahrung macht stark - und vor allem unabhängig», sagte er einmal.

Nach seinem unfreiwilligen Abgang bei Thomas Cook heuerte Pichler bei Richard Branson an. Er baute Virgin Blue vom Billig- zu einem Vollserviceanbieter um und lancierte das Langstreckengeschäft von Virgin Australia. Danach sorgte er bei Jazeera Airways für den Turnaround, bevor er dann nach Fidschi wechselte. Überall wo er war, bekam er gute Zensuren.

Viel zu tun bei Air Berlin

Bei Air Berlin wird er viele seiner Fähigkeiten brauchen können. Als Ziel gibt ihm die Fluggesellschaft vor, «die Neustrukturierung der Gruppe voranzutreiben und eine nachhaltige und langfristige Rentabilität zu realisieren.» Pichler wird alles daran zu setzen, um auch zuhause wieder groß rauszukommen.

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