Jetzt ist der Name Nigeria Air wieder im Spiel. Man plane den Start für den 1. Juli 2022 und arbeite derzeit an der Erlangung von Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate oder kurz AOC) und Luftverkehrslizenz (Air Transport License, ATL), sagte ein Berater des Luftfahrtministeriums gegenüber dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation.
Regierung plant nur mit kleinem Anteil
Bei dem Berater handelt es sich um den Deutschen Tilmann Gabriel, der laut eigenen Angaben schon seit 2016 mit dem Projekt mit Nigeria Air befasst ist. Früher war er unter anderem Chef der heute nicht mehr existenten afghanischen Fluglinie Safi Airways.
Laut den Plänen der nigerianischen Regierung soll der Staat selber nur fünf Prozent an der neuen Fluggesellschaft halten. 46 Prozent sind für nigerianische Finanzinvestoren und institutionelle Anleger vorgesehen, 49 Prozent für ein privates Konsortium, zu dem auch eine internationale Airline gehören soll. Die Investorensuche soll bis Mitte Mai dauern.
Entscheidung zwischen Airbus und Boeing
Schon Ende März hatte Emirates-Präsident Tim Clark bei einer Podiumsdiskussion gesagt, die Airline aus Dubai würde der nigerianischen Regierung mit Rat zum Aufbau der Nationalairline beiseite stehen, sollte diese das wollen. Berater Gabriel erklärte nun, dass man sich über über das Angebot freue, dass es aber nicht um einen Einstieg gehe.
Was die Flotte angeht, verhandelt Nigeria Air derzeit über die Anschaffung von drei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen. Sowohl Flieger von Airbus als auch von Boeing sind demnach noch als Optionen im Rennen.
Alte Forderungen werden wieder laut
Derweil fordern laut der Zeitung New Telegraph ehemalige Mitarbeitende der 2004 liquidierten staatlichen Fluglinie Nigeria Airways umgerechnet 73 Millionen Euro an ausstehenden Renten- und Abfindungszahlungen. «Wir sind nicht gegen die Gründung von Nigeria Air», so ein Vertreter der Gruppe. «Wir fordern nur, dass sie uns den Rest unserer Forderungen bezahlen, bevor eine neue nationale Fluggesellschaft an Bord kommt.»