Letzte Aktualisierung: um 22:12 Uhr

Cuxhaven/Nordholz

Nach nur einem Mallorca-Flug ist Schluss

Sie sollten dem Sea Airport in Cuxhaven zum Erfolg verhelfen: Germania plante Flüge von Nordholz nach Mallorca. Doch nach dem ersten Flug ist der Traum schon geplatzt.

Buchen Sie hier Ihre Lounge

Es sollte so etwas wie der Durchbruch für den Sea Airport Cuxhaven/Nordholz sein: Im vergangenen Jahr kündigte die Fluggesellschaft Germania an, ab September 2017 vom kleinsten Verkehrsflughafen Deutschlands jeden Freitag mit einem Airbus A319 nach Palma de Mallorca zu fliegen. Doch daraus wurde nichts, beziehungsweise nicht viel. Nach dem ersten Flug am 29. September war wieder Schluss.

«Derzeit gibt es leider keine Perspektive für weitere Mallorca-Flüge ab Nordholz», sagte der Geschäftsführer der Flughafenbetriebsgesellschaft, Thomas Lötsch, der Zeitung Cuxhavener Nachrichten. Das zuständige niedersächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr werde keine erneute Erlaubnis zur Abfertigung eines Flugzeugs von Germania in Nordholz erteilen. Es geht um Sicherheitsbedenken bei der Gepäck- und Passagierabfertigung.

Einzelerlaubnis für Erstflug

Für den Flug am 29. September hatte es eine Einzelerlaubnis gegeben. 130 Passagiere wurden so ab Cuxhaven nach Mallorca geflogen. Doch die Umsetzung sämtlicher gesetzlicher Auflagen und Vorschriften sei in dieser Größenordnung derzeit nicht ausreichend gewährleistet, heißt es vom Amt jetzt laut der Zeitung. In Abstimmung mit der Airline würden die verbleibenden Flüge daher nun ab Bremen geführt.

Flughafen-Chef Lötsch zeigt sich enttäuscht über den Entscheid. Man habe mit Nachdruck versucht, die Bestimmungen umzusetzen – ohne Erfolg. «Wir bedauern dies sehr und bedanken uns bei den vielen Partnern, Organisationen und Personen, die uns in diesem Projekt sehr stark unterstützt haben.»

Millionenverluste

Der Sea Airport Cuxhaven/Nordholz liegt zwischen der Mündung der Weser und der Mündung der Elbe. Lange war der Fliegerhorst Nordholz ein rein militärischer Flugplatz. Die Bundeswehr hat dort die Marinefliegergeschwader 3 und 5 stationiert. Die entsprechend gute Infrastruktur war für die lokalen und regionalen Behörden Grund genug, ab 2002 von einem regen zivilen Flugbetrieb zu träumen.

Die Idee hinter dem See-Flughafen Cuxhaven/Nordholz war, ihn als Drehscheibe für Fracht- und Passagiercharter im Norden Deutschlands zu etablieren. Dabei hätte ein 40 Hektar großer, angrenzender Industriepark helfen sollen. Doch der Traum von der Verkehrsdrehscheibe hat sich nicht erfüllt. Statt Arbeitsplätzen und Einnahmen resultierten Millionenverluste auf Kosten der Steuerzahler. Die Pläne von Germania hatten neue Hoffnungen geschürt, die nun zerstört wurden.