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Traumdestinationen

Mystische Moore und stille Wälder

In den weiten Naturlandschaften Lettlands gibt es noch ursprüngliche Moore und malerische Wälder, die eine Entdeckung wert sind.

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Während natürliche Moore in Westeuropa fast vollständig verschwunden sind, kann man in Lettland immer noch an vielen Orten durch sie streifen. Diese ursprünglichen Moorgebiete entstanden vor Millionen von Jahren und werden heute als wertvolle Ressourcen wiederentdeckt, da sie wichtige Rückzugsräume für seltene Pflanzen und Tiere bieten. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle im Klimaschutz, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern. Früher galten sie als nutzlos, gefährlich und unheimlich. Bis heute sorgt ein Spaziergang durch das Moor für schaurig schöne Gänsehautmomente in den mystischen Nebelschwaden. Hölzerne Stege bieten sichere Wanderwege, wo Wasser und Land untrennbar ineinanderfließen.

Auf Holzstegen durchs Moor wandern

Es ist möglich, auf Holzstegen durch das Moor zu wandern. Der längste Moorsteg Europas verläuft durch den Dunika-Sumpf bei Liepaja, ganz im Westen Lettlands nahe der Grenze zu Litauen. Er erstreckt sich über sechs Kilometer und führt zu einem fast eineinhalb Jahrhunderte alten Hainbuchenwald, dem einzigen in Lettland. Östlich von Jurmala gibt es im Nationalpark Kemeri auch einen hölzernen Wanderpfad durch ein unberührtes Sumpfgebiet. Hier verleiht ein Labyrinth aus langgestreckten Seen dem Hochmoor eine besondere Atmosphäre. Ein kurzer Spaziergang führt auf 1,4 Kilometern hindurch, während der größere Rundweg 3,4 Kilometer lang ist. Entlang des Weges können Wanderer Moos und kleine Moorkiefern, dunkle Seen und den Duft von Wildkräutern erleben. Es besteht die Möglichkeit, Bachstelzen, Baumpieper und Kraniche zu beobachten. Im Cena-Moor zwischen Riga und Jurmala gibt es einen weiteren Wanderpfad auf Holzbohlen. Am Anfang des fünf Kilometer langen Stegs kann man trockengelegte und erschlossene Torffelder sehen, auf denen noch heute Torf abgebaut wird. Dahinter erstreckt sich ein besonders geschütztes Natura 2000-Gebiet. Unterwegs wartet ein Aussichtsturm, und am Ende eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf den Moorsee.

(c) Renāte Šnore

Ein Wanderweg durch das gesamte Baltikum

Ein unvergesslicher Wanderweg erstreckt sich durch das gesamte Baltikum: der baltische Wald-Wanderweg, der insgesamt 2.141 Kilometer umfasst und alle drei baltischen Staaten durchquert. Allein in Lettland könnte man bis zu 38 Tage damit verbringen, auf den beeindruckenden Wegen des Internationalen Highlights zu wandern. Währenddessen passiert man Hunderte von Natur-, Geschichts- und Kulturstätten, darunter Kuldiga, den Nationalpark Gauja und die Altstadt Rigas. Der Wald-Wanderweg muss jedoch nicht in einem Stück bewältigt werden. Er ist in 50 ein- oder zweitägige kürzere Wanderungen aufgeteilt, die auch einzeln absolviert werden können. Jeder Abschnitt ist ungefähr 20 Kilometer lang.

Waldbaden mit allen Sinnen

Eine intensive Erfahrung, um Körper und Geist zu entspannen und neue Energie zu tanken, bietet das Waldbaden. Diese Praxis, die in Japan bereits lange beliebt und wissenschaftlich erforscht ist, beinhaltet idealerweise einen mehrstündigen, entschleunigten Spaziergang durch den Wald, um die Natur in vollen Zügen zu genießen. Bereits ein 20-minütiger Spaziergang hat positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Die Bewegung im Wald stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an, reduziert Stress und erfreut alle Sinne. In den letzten Jahren hat das Waldbaden auch in Europa an Popularität gewonnen. In Lettland finden Reisende vielfältige ursprüngliche Wälder vor, und im Urlaub haben sie endlich Zeit, die Ruhe der Natur zu genießen.

(c) Aleksandrs Muižnieks

Die schönsten Küsten- und Kiefernwälder

Für diejenigen, die sich zur Küste hingezogen fühlen, ist die Erkundung des baltischen Küstenwanderwegs empfehlenswert. Dieser Weg erstreckt sich entlang der gesamten Küste Lettlands und führt durch traumhafte und abwechslungsreiche Küstenlandschaften mit Stränden, Klippen und beeindruckenden Küstenwäldern. Nur eine Autostunde von Riga entfernt befinden sich die vielfältigen Wälder von Tome, wo Kiefernhaine, junge Baumbestände und alte Fichtenwälder abwechseln. Kleine Flüsse durchziehen die Gegend, und von den Hügeln aus bieten sich herrliche Ausblicke auf die ländliche Umgebung. Im Naturschutzgebiet der Garkalne-Wälder gibt es zwischen den alten Kiefernwäldern Trockenwiesen, Moose und Flechten. Das geschützte Biotop bietet zahlreiche Wanderwege auf breiteren und schmaleren Pfaden. Der Naturpark Blaue Berge von Ogre ist ebenfalls ein geschütztes Biotop von europäischem Rang. Auf dem höchsten Punkt der Hügel erhebt sich ein beeindruckender hölzerner Aussichtsturm über den Baumkronen und bietet eine atemberaubende Aussicht.