Enteisung eines Airbus A330 von Lufthansa: Zu wenig Personal.
Personalmangel

Lufthansa muss wohl Flugplan ausdünnen

Über die Festtage ist die Nachfrage besonders hoch. Ausgerechnet jetzt sind mehr Langstreckenpilotinnen und -piloten krank als üblich. Deshalb prüft Lufthansa, gewisse Verbindungen vorübergehend auszusetzen.

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In den USA kämpfen Fluggesellschaften mit einem Problem, das derzeit viele Branchen kennen: akuter Personalmangel. Weil in der Corona-Krise die Nachfrage einbrach und die vollständige Erholung Jahre dauern wird, haben viele Airlines Pilotinnen und Piloten entlassen, vorübergehend freigestellt oder frühpensioniert. So konnten sie im Überlebenskampf ihre Kosten senken. Viele hätten sich «anderen Berufen zugewandt und wollen ihre Karriere möglicherweise nicht wieder aufnehmen», schreibt Nick Leontidis, Chef des Simulatorbauers CAE, in einer Studie.

Laut CAE dürfte die Zahl des aktiven Cockpitpersonals erst 2022 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen. Das führe zu einem kurzfristigen Bedarf an etwa 27.000 neuen Pilotinnen und Piloten ab Ende 2021. Das spürt die Branche in den USA bereits dramatisch. United Airlines erklärte kürzlich, sie müsse 100 Flugzeuge am Boden lassen, weil ihr das Personal dafür fehle. Am Mittwoch (23. Dezember) gab die Fluglinie bekannt, 14 Strecken ab Washington-Dulles aus diesem Grund einzustellen.

Besonders akut über Weihnachstfeiertage

Auch Lufthansa kämpft mit einem Personalmangel. Doch der Grund ist nicht primär der, der in den USA die Probleme bereitet. Offenbar ist die Krankheitsquote bei dem in Frankfurt stationierten Cockpitpersonal für Airbus A330/A340 unüblich hoch, wie das Portal Aero mit Bezug auf ein internes Schreiben berichtet.

Besonders akut ist das Problem in der Zeit vom 23. bis zum 26. Dezember. Die Airline ruft deshalb ihre Pilotinnen und Piloten dazu auf, in jener Zeit zusätzliche Schichten zu übernehmen.

«Szenarien zur Ausdünnung des Flugplans»

Die Engpässe aufgrund von erhöhten Krankheitsmeldungen treffen die Planer der Langstrecken zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Einsätze mit Quarantänepflicht und die erhöhte Nachfrage von Mitte Dezember bis Anfang Januar hätten es bereits vorher extrem schwierig gemacht, Dienstpläne zu erstellen, heißt es im Bericht. Die zusätzlichen Ausfälle haben diese Schwierigkeiten verschärft.

Hinzu kommt, dasss die Airline auch bei Kurzzstreckenflügen gewisse Engpässe spürt. Lufthansa sieht sich deshalb «nicht mehr in der Lage, alle Umläufe zu bereedern». Die Fluggesellschaft arbeitet deshalb an «Szenarien zur Ausdünnung des Flugplans», so das Schreiben.

Ärger zwischen Management und Pilotinnen und Piloten

Das Verhältnis zwischen der Fluglinie und ihrem Cockpitpersonal hat sich zuletzt verschlechtert, nachdem das Management die sogenannte Perspektivvereinbarung gekündigt hat, die eine konkrete Flottengröße nannte. Daraufhin brach auch die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit die Verhandlungen ab.

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