Die Kabine eines Airbus A330 von Lufthansa: Hier wird sie in Shanghai mit Fracht beladen. Die Sitze haben ...
Lufthansa und Co.

Pappkartons nehmen auf Passagiersitzen Platz

Lufthansa, Austrian und viele weitere Airlines müssen fast ohne Fluggäste auskommen. Jetzt nutzen sie die Flieger für den Transport von Fracht - auch in der Kabine.

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In normalen Zeiten wird Luftfracht auf zwei Arten transportiert: Zum einen in reinen Frachtflugzeugen. Zum anderen in den Frachträumen von Passagierjets, also unter den Füßen der Reisenden. Aber es sind keine normalen Zeiten, es sind Corona-Zeiten. So kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr vergangene Woche an, dass Passagierflieger auch ohne Fluggäste, aber mit Fracht abheben sollen. «Bei Airbus A330, A350 und Boeing 747-8 schauen wir uns das an», sagte er.

Am Mittwoch (25. März) flog nun der Airbus A330 mit dem Kennzeichen D-AIKI von Shanghai nach Frankfurt. An Bord hatte er rund 30 Tonnen Güter, verstaut in den Frachträumen, aber auch auf den Sitzen und in den Handgepäckfächern der Kabine. Bei der Fracht handelte es sich um «hocheilige Güter, vorwiegend aus dem medizinischen Bereich, darunter auch Masken und weitere Schutzausrüstung», erklärt Lufthansa Cargo.

Es fehlen Frachtkapazitäten

Austrian Airlines hatte in diesem Stile bereits am Wochenende insgesamt 130 Tonnen medizinische Ausrüstung wie Schutzmasken und -kleidung von Xiamen nach Wien geflogen. Im Auftrag von Österreichs Regierung kamen dabei zwei Boeing 777 zum Einsatz. Auch Swiss bietet mit Passagierflugzeugen derzeit reine Frachtcharterflüge an.

Normalerweise wird rund die Hälfte aller Güter in Frachtmaschinen transportiert, die andere Hälfte in den Bäuchen von Passagierjets. Daher fehlt nun Kapazität für den Gütertransport. «Fluggesellschaften bemühen sich, die Lücke zwischen dem Bedarf und dem Angebot mit allen möglichen Mitteln zu schließen», erklärt der Airline-Dachverband Iata. Vor allem eilige Ersatz- und Maschinenteilen, empfindliche Pharmaprodukte und Frischwaren werden interkontinental auf dem Luftweg befördert.

Air Canada setzt Boeing 787 ein

Auch Air Canada bringt Fracht derzeit mit Passagierfliegern ohne Reisende nach Europa und Lateinamerika. Sie flog bereits mit Boeing 787 Güter von Toronto nach Frankfurt, London und Amsterdam. Die Airline prüft nun, auch innerhalb ihres flächenmäßig großen Landes solche Flüge durchzuführen. Reine Frachtflieger betreibt die Airline nicht.

Die Iata ruft derweil Regierungen weltweit auf, im Kampf gegen die Corona-Pandemie bürokratische Hürden für Frachtflüge abzubauen. Man erlebe es immer noch, dass Flugzeuge mit wichtigen medizinischen Gütern aus bürokratischen Gründen aufgehalten würden. Solche Verspätungen würden Leben gefährden.

Viele Airline machen es so

Viele Fluggesellschaften stellen bereits Passagierflieger für den Transport von Fracht bereit. Unter ihnen: Air Canada, Aeromexico, Austrian, British Airways, Cathay Pacific, Emirates, Etihad, Iberia, Korean, Latam, Lufthansa, Qantas, Scoot und Swiss.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen von Frachtransporten in Passagierfliegern.

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