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150 statt 100 Millionen

Laudamotion fliegt tiefer in die roten Zahlen

Ryanair korrigiert die Prognose für ihre österreichische Tochter: Der Verlust von Laudamotion fällt 50 Prozent höher aus als geplant.

Es ist ein kleiner Erfolg. Laudamotion darf die neun Flugzeuge vorerst behalten, die Lufthansa ultimativ zurückfordert. Ein britischer Richter wies die deutsche Fluggesellschaft offenbar an, schriftlich zuzusichern, dass keine weiteren Handlungen vorgenommen werden, die den Flugbetrieb der österreichischen Ryanair-Tochter stören. Dies behauptet Laudamotion-Chef Andreas Gruber in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter.

Lufthansa wirft der österreichischen Ryanair-Tochter vor, Leasinggebühren nicht bezahlt zu haben. Deshalb kündigte sie Mitte Juli den Vertrag für die Flieger per sofort. Die endgültige Entscheidung zum Streit wurde aber vertagt. Die Hauptverhandlung findet erst am 19. November statt. Bis dahin darf Laudamotion die neun Flieger also behalten, die rund die Hälfte der Flotte ausmachen.

Teures Kerosin

Trotzt richterlicher Schützenhilfe läuft es für Laudamotion nicht gut. Bei der Vorstellung der Resultate des ersten Quartals erklärte Ryanair am Montag (23. Juli), die Verluste der österreichischen Tochter würden für das gesamte Jahr 2018 wohl rund 150 Millionen Euro betragen – 50 Prozent mehr als bisher geplant. Schuld daran seien steigende Kerosinpreise und überraschend tiefe Ticketpreise.

Ryanair macht aber auch Lufthansa verantwortlich. Der Leasingvertrag für die neun Flieger sei zu teuer. Zudem habe die deutsche Fluglinie zu wenig Jets zur Verfügung gestellt. Das habe sich bemerkbar gemacht. 2020 werde Laudamotion nach dem «schwierigen Startjahr» erstmals schwarze Zahlen schreiben, so der irische Billigflieger weiter.