Southern runway at the new Berlin Brandenburg Airport.

Direkt nach dem StartKotzkurve sorgt am BER weiter für Sorgenfalten

Bei Ostwind können Fluglinien am neuen Berliner Airport eine besondere Startroute wählen. In nur 180 Meter Höhe geht es in eine Kurve. Piloten sind nicht begeistert.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Für die Passagiere dürfte es ein Start in den Urlaub mit Nervenkitzel werden. Am neuen deutschen Hauptstadtflughafen BER, der am 31. Oktober eröffnet wird, gibt es bei Ostwind eine ganz besondere Flugroute. Die sogenannte Hoffmannkurve sieht vor, dass die Piloten nur Sekunden nach dem Abheben von der Südbahn ihren Flieger in eine 145-Grad-Rechtskurve steuern - und das in 180 Meter Höhe, wie die Zeitung Tagesspiegel berichtet.

Die Kurve erspart den Bewohnern des Ortsteils Waltersdorf und der Gemeinden Eichwalde, Schulzendorf und Zeuthen Lärm. Den Passagieren mit Fensterplatz auf der rechten Seite dürfte es dagegen vorkommen, als berühre die Tragfläche gleich die Startbahn. Und so wird sie auch schon Stunt- oder Kotzkurve genannt.

Piloten sehen die Kurve kritisch

Ähnliche Manöver werden allerdings auch an anderen Airports geflogen - etwa dort, wo Piloten zum Beispiel einem Berg ausweichen müssen. Dennoch gab es Klagen gegen die Route, die offiziell LULUL 1B heißt. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat sie jedoch bereits abschlägig beschieden. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung erklärte gegenüber der Zeitung, sie sei sicher.

Piloten könnten in Absprache mit ihrer Airline zudem eine alternative Route wählen. Die Alternative nennt sich GORIG-Route und beinhaltet nach dem Start auf der Südbahn des BER einen längeren Geradeaus-Steigflug. Wegen der kürzeren Flugzeit und geringerem Treibstoffverbrauch dürfte aber die Hoffmannkurve oft bevorzugt werden. Denn Zeit ist in der Luftfahrt bekanntlich Geld.

Hoffmannkurve kann Piloten verunsichern

Bei der Vereinigung Cockpit sieht man die Hoffmannkurve - benannt nach dem lokalen Privatpiloten Marcel Hoffmann, der sie erfand – dennoch kritisch. «Man kann das natürlich fliegen, aber der Sicherheit dienlich ist es nicht», sagt ein Sprecher der Gewerkschaft gegenüber aeroTELEGRAPH. «Eine solche Kurve zu fliegen, während Klappen und Fahrwerk noch einfahren, trägt nicht zur Ruhe im Cockpit bei.»

Das gelte besonders, wenn noch andere Faktoren wie schlechtes Wetter oder technische Probleme hinzukommen würden, so der Sprecher. Zudem könnte das Manöver auch Passagiere verunsichern.

Mehr zum Thema

Anstehen vor dem Hauptterminal T1: Mit etwa 800 Freiwilligen wurde am künftigen Berliner Hauptflughafen BER mehrere Evakuierungen geprobt.

Wie es ist, mit 800 anderen aus einem Flughafen zu flüchten

Hund und Hundeführer beschnüffeln einen Getränkeautomaten:  Sie machen den BER sauber.

Kommissar Rex sucht Sprengstoff am BER

ticker-deutschland

Keine Entlastung bei Luftverkehrssteuer vor 2027 - aber allenfalls bei Flugsicherungsgebühren

Verlassener deutscher Flughafen: Noch ist es glücklicherweise nicht so weit.

Diese Inlandsstrecken strichen Lufthansa und Eurowings in Deutschland

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin