Mops: Nicht einfach zu transportieren.

Tiere an BordWenn Tiere im Privatjet mitfliegen

Fliegen mit Haustieren - das ist ein neuer Trend in der Business Aviation. Doch Betreiber müssen dabei vieles beachten.

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Während die Luftfahrt hart von der Corona-Krise getroffen wurde, traf dies auf die Business Aviation nur teilweise zu. Eingeschränktes Angebot seitens der Airlines, aber auch das Vermeiden von Menschenansammlungen und die Möglichkeit die Hygiene im Flugzeug besser managen zu können, sind Gründe, die dazu beigetragen haben.

Neben den genannten Gründen könnte auch ein weiterer hierzu beigetragen haben: Als alles still stand, wurden Privatjets von Gutbetuchten auch genutzt, um Haustiere heimzuholen. Aber auch unabhängig von der Pandemie scheint das Geschäft mit den mit Haustier fliegenden Passagieren ein Trend zu sein. Hiervon zeugen zumindest die zahlreichen Verlautbarungen und die Werbung auf den Homepages der Privatjet-Betreiber.

Steigende Nachfrage

Die Anzahl von Fluggästen, die mit Ihren Haustieren fliegen, steigt stetig an. Die Firma Netjets gibt zum Beispiel an, dass im Jahr 2019, 20.000 Tiere mit ihren Besitzern transportiert wurden, während im Jahr 2020 (also mitten in der Pandemie) schon 24.000 Tiere auf den Flügen der Firma begrüßt werden konnten.

Ein großer Wettbewerber sieht im selben Zeitraum einen Anstieg von 86 Prozent an Passagieren, die mit ihren vierbeinigen Begleitern fliegen. Daraus folgt, dass diese Passagier Kategorie zunehmend wichtiger wird, wobei sich die Branche hier offensiv als Alternative zu den Airlines anbietet. Argumentiert wird unter anderem mit geringerem Stress für das Tier.

Fliegen neben dem Herrchen

Diese Behauptung ist sicher nicht unbegründet. Während in den Airlines das Tier de facto entweder als Handgepäck oder Fracht angesehen wird und zum Beispiel auch im Falle  einer Evakuierung an Bord zurück gelassen wird, erweckt die Business Aviation mit ihrem Marketing den Eindruck, als würden die Haustiere der gut betuchten Kundschaft als vollwertige Passagiere behandelt.

So gibt es bei den meisten Betreibern keine Restriktionen bezüglich Größe, Spezies und Rasse der Tiere. Viele Airlines hingegen befördern zum Beispiel keine kurznasigen Hunde wie französische Bulldoggen oder Möpse, die allerdings durchaus sehr beliebt und weit verbreitet sind. Selbstverständlich können alle Tiere im Passagierabteil mitfliegen und bei den meisten Flugzeugbetreibern ist es auch nicht nötig, dass diese in speziellen Transportboxen untergebracht werden.

Was passiert im Notfall?

Der für einen Flug in einem Privatjet tief in die Tasche greifende Passagier erwartet naturgemäß auch für seinen vierbeinigen Begleiter eine First-Class-Behandlung. Dies bringt allerdings auch neue Herausforderungen hinsichtlich Betreuung und Sicherheit von zwei- und vierbeinigen Flugzeuginsassen mit sich, sind hier doch ähnliche Grundprobleme zu adressieren wie bei den ausschließlich zweibeinigen Passagieren.

Tierspezifisch wären hier diätische Anforderungen, oder die Tatsache, dass nicht jedes Tier dafür geeignet ist, sich längere Zeit in einem ca. 2500 Meter entsprechenden Luftdruck aufzuhalten, anzusprechen. Analog zweibeiniger Passagiere ist ein souveräner Umgang mit dem in der Kabine mitfliegenden Haustier von Nöten, insbesondere die Fähigkeit dessen Körpersprache zu lesen; aber auch die Versorgung dessen bei tiermedizinischen Problemen etwa im cardiovaskulären Bereich oder bei einem Luftnotfall (Emergency Descent oder Evakuierung).

Schulung durch Tierärzte

Während Luftfahrtbesatzungen bei Passagieren in verschiedenen sich wiederholenden Trainings auf die diversen Szenarien vorbereitet werden, wird dies bislang für die vierbeinigen Passagieren nicht in größerem Stil trainiert. Eine Ausnahme hiervon und vermutlich ein Trendsetter ist einer der größten Businessjet-Betreiber Europas, der  mittlerweile seine Crews nicht nur im Handling von Haustieren, sondern auch in der ersten Hilfe durch Tierärzte schulen lässt.

Aufgrund der zahlreichen Vorteile des Reisens im Privatjet mit dem Haustier, wird die Branche dieses Klientel weiterhin offensiv ansprechen und sich der derzeitige Trend festigen. Sollte dies der Fall sein, werden mittelfristig auch kleinere Privatjet-Betreiber nicht umhin kommen, ihre Crews auf die damit verbundenen Herausforderungen vorzubereiten.

Sebastian Gehrig ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Tierarzt und Pilot (derzeit auf A320 bei einer europäischen Airline) mit mehrjähriger Erfahrung im Executive Aviation Bereich. Als Bindeglied zwischen der Welt der Veterinärmedizin und der Luftfahrt berät er Privatjetbetreiber hinsichtlich der adäquaten Betreuung von Haustieren von VIPs die mit diesen verreisen. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.

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