Jetzt bestätigt KLM die Probleme. «Unsere Flugzeuge sind voll, aber unsere Kapazität ist noch nicht wieder auf dem Niveau von vor Corona», sagt Chefin Marjan Rintel. Wie viele andere Fluggesellschaften leide man zudem «unter hohen Kosten und Engpässen bei Personal und Flugzeugen». Deshalb seien «entschiedene Maßnahmen zur Stärkung der operativen und finanziellen Position» nötig. Konkret will die Managerin das Ergebnis kurzfristig um 450 Millionen Euro verbessern.
Wartung könnte teilweise ausgelagert werden
Man wolle weiterhin an der Spitze der Branche stehen, führt Rintel weiter aus. «Um dies weiterhin effektiv zu tun, müssen wir jetzt klare und entscheidende Entscheidungen treffen. Das ist für alle schmerzhaft, aber es ist notwendig, und es muss jetzt getan werden», so die KLM-Chefin. Nicht zuletzt könne man auch nur so die Milliardeninvestitionen in eine modernere Flotte tragen.
KLM hat sieben zentrale Aktionsfelder ausgemacht. So will die Fluggesellschaft die Arbeitsproduktivität bis 2025 um mindestens fünf Prozent steigern. Dabei sollen Automatisierung, Mechanisierung und Verringerung der Abwesenheit von Mitarbeitenden helfen. Sie plant auch Maßnahmen, um die Auswirkungen des Pilotenmangels abzudämpfen und versucht dabei ein besseres Gleichgewicht zwischen Interkontinental- und Europaflügen zu erreichen. Bei der Wartung sollen Maßnahmen ergriffen werden, um den Mangel an technischem Personal und Teilen zu lindern, die zu Flugausfällen führen können. Auch Optionen zur teilweisen Auslagerung der Wartung werden dabei geprüft
Töchter könnten verkauft werden
Damit nicht genug. KLM überdenkt auch alle Investitionen oder verschiebt sie. Nur bei der Flotte will sie wenn möglich wie geplant weitermachen. Dank der Einführung von Bezahlverpflegung an Bord will die Fluglinie eine Umsatzsteigerung von mindestens 100 Millionen Euro pro Jahr erreichen. Die Airline prüft auch Maßnahmen zur Vereinfachung der Organisation, für mehr Synergien, zur Beseitigung von Überschneidungen und Verwaltung. Und nicht zuletzt prüft wird KLM Optionen für die Auslagerung, Veräußerung oder Einstellung von Aktivitäten prüfen, die nicht direkt zum Flugbetrieb beitragen.