Kohlenstoffdioxid-Kollektor im schweizerischen Hinwil: Biokerosin aus eingefangenem CO2.

Kohlenstoffdioxid-FilterKommt Kerosin bald aus der Luft?

Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre filtern: Daran arbeitet das Unternehmen Climeworks. Mit einer neuen Technologie soll aus dem eingefangenen Treibhausgas Kerosin werden.

Top-Jobs

Lübeck

Safety Manager (m/w/d) am Flughafen Lübeck

Lübeck
Feste Anstellung
Flughafen Lübeck
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Condor Logo Stelle

Duty Manager Ground Handling Center im Schichtdienst (m/w/d)

Feste Anstellung
Condor Flugdienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Im schweizerischen Hinwil macht eine etwa zehn auf zehn Meter Meter große Anlage seit 2017 genau das, was im Kampf gegen den Klimawandel als logisches Mittel erscheint: 18 Filtermodule sammeln Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft und speichern es. Was sich einfach anhört, ist technisch sehr komplex.

Noch handelt es sich um eine Versuchsanlage. Der Entwickler Climeworks hofft jedoch, dass die neue Technologie in Zukunft im großen Stile einen Teil der weltweiten CO2-Emissionen einfangen wird. Das gespeicherte Kohlenstoffdioxid kann dann nicht nur in Gewächshäusern oder in der Lebensmittelindustrie wiederverwertet werden. Auch Biokerosin als Treibstoff für Flugzeuge kann mithilfe der Technik hergestellt werden.

Test-Raffinerie in den Niederlanden geplant

Zwar wird das Biokerosin wieder CO2 als Emission in die Luft abstoßen, wenn es im Triebwerk eines Flugzeuges verbrannt wird. Da das Kohlenstoffdioxid der Atmosphäre aber vorab entzogen wurde, weist der Treibstoff im Gegensatz zu fossilem Kerosin eine neutralere Ökobilanz auf, so Climeworks. Das Unternehmen spricht von einem «geschlossenen CO2-Kreislauf».

Wie aus Luft im industriellen Stil Kerosin hergestellt werden könnte, soll bald am Flughafen Rotterdam/Den Haag Airport erprobt werden. Im vergangenen Mai beschloss Climeworks mit anderen Unternehmen die Errichtung einer Testraffinerie. Eingefangenes CO2 wird dabei zusammen mit Wasserstoff zu einem Synthesegas vermischt und anschließend in Kerosin umgewandelt. Für den Probelauf streben die Partner eine Produktion von 1000 Litern pro Tag an. 2021 sollen die Tests beginnen.

Teure Aufbereitung

Für die Versorgung eines Flughafens ist diese Menge unbedeutend - ein Airbus A320 kann beispielsweise mehr als 20.000 Liter Kerosin an Bord nehmen. Viel mehr geht es bei dem Projekt darum, die Produktion des neuartigen Kerosins aus dem Labor hinaus zu tragen und sie erstmals unter Realbedingungen zu erproben. In jetzigen Versuchen würden nur einstellige Litermengen produziert, schreibt Climeworks in einer Mitteilung.

Die fast größte Herausforderung sind aber die Produktionskosten. «Fossiler Flugzeugtreibstoff ist relativ preiswert», erklärte Oskar Meijerink vom Unternehmen Sky NRG dem Rundfunksender BBC. Die Abtrennung von CO2 aus der Luft sei hingegen noch eine neue Technologie und somit teuer, sagt der Manager. Das aus Luft hergestellte Kerosin habe noch einen langen Weg vor sich, ehe es wettbewerbsfähig ist, gesteht Meijerink: «Der Schlüssel sind die Kosten».

Mehr zum Thema

Flieger von British Airways: Soll bald auch mit Kerosin betankt werden, das einst mal Müll war.

British Airways will Kerosin aus Müll herstellen

Triebwerk eines Airbus A330: Hier kommt CO<sub>2</sub> heraus.

Passagiere sollen Biokerosin mitfinanzieren

Und in 100 Jahren? KLM ist eine der Airline, die sich aktiv darum bemühen, klimafreundliche Lösungen für die Luftfahrt zu finden. Sie erklärte etwa, sie verpflichte sich, über einen Zeitraum von zehn Jahren 75.000 Tonnen nachhaltigen Treibstoff jährlich zu nutzen. Dieser soll aus einer Anlage stammen, die der Biotreibstoff-Hersteller Sky NRG im Küstenort Delfzijl im Norden der Niederlande bis 2022 errichtet.

KLM baut Fabrik für Biokerosin

seattle delta alaska

Pipeline-Leck mit unbekannter Ursache stellt Airlines in Seattle vor Herausforderungen

Video

Airbus A321 XLR von Aer Lingus: Das Flugzeug mit der Kennung EI-XLT fällt auf unbestimmte zeit nach einer harten Landung aus.
Ein Airbus A321 XLR der irischen Nationalairline ist am Flughafen Dublin hart gelandet. Das erst ein Jahr alte Flugzeug könnte Monate ausfallen und Aer Lingus Kosten in Millionenhöhe verursachen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Sprung aus der Boeing 737-800 von Air Congo: Riskant.
Die Boeing 737 kam an, doch niemand dachte an die Treppe. Am Flughafen Kindu in der Demokratischen Republik Kongo mussten Reisende von Air Congo ihre Boeing 737 auf denkbar riskante Weise verlassen – per Sprung aus der Kabinentür aufs Vorfeld.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Luftaufnahme des neuen Flughafens von von Ho-Chi-Minh-City: Am 19.12. landen drei Flüge vietnamesischer Airlines.
In Vietnam entsteht seit 2021 der Long Thanh International Airport. Jetzt landen dort erstmals drei Passagierflüge im Rahmen eines Testbetriebs. Mit dem neuen Flughafen will Vietnam in der Liga der Mega-Drehkreuze aufsteigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies