Letzte Aktualisierung: um 12:01 Uhr

Neue Technologie

Icelandair will mit Wasserstoff in Kapseln fliegen

Der ehemalige Technologie-Chef von Airbus arbeitet an Wasserstoffkapseln zum Antrieb von Turbopropfliegern. Icelandair und zwei weitere Airlines sind schon interessiert.

Airbus will im Jahr 2035 wasserstoffbetriebene Flugzeuge betriebsbereit haben. Sogar noch schneller sein möchte der ehemalige Technologie-Chef des europäischen Flugzeugbauers. Paul Eremenko arbeitet als Chef und Mitgründer des Unternehmens Universal Hydrogen daran, Wasserstoff für Flugzeuge in einem Kapselsystem anzubieten.

«Wir sind die Nespresso-Kapsel des Wasserstoffs», sagte Eremenko gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters als Vergleich zu den Kaffeekapseln. Dazu will Universal Hydrogen bis 2025 ein Set zur Umrüstung von Turbopropfliegern auf den Markt bringen. Später möchte man die Umrüstung aber anderen überlassen, die – so die Hoffnung – auf den Zug aufspringen. Eremenko will sich dann auf die Kapseln selber konzentrieren.

Icelandair, Air Nostrum, Ravn Alaska

Die Sets zur Umrüstung sollen mithilfe von Brennstoffzellen und den Wasserstoffkapseln für elektrischen Antrieb sorgen. Damit will die Firma kerosinbetriebene Motoren ersetzen, die von Pratt & Whitney Canada stammen und Flieger von ATR und De Havilland antreiben.

Icelandair hat bereit eine Absichtserklärung mit Universal Hydrogen unterschrieben. Die Fluglinie ist daran interessiert, ihre fünf De Havilland Canada Dash 8 zu Kapsel-Fliegern umzurüsten. Die spanische Air Nostrum will dasselbe mit ihrer Turbopropflotte tun, die aus elf ATR 72 besteht. Und auch Ravn Alaska mit ihren Dash 8 ist interessiert.

Weniger an Flughäfen nötig

Der Vorteil der Wasserstoffkapseln ist, dass Flughäfen ihre Infrastruktur nicht anpassen müssen, wie das bei großen Wasserstoff-Tankanlagen der Fall wäre. Die Kapsel müssen lediglich sicher gelagert und mit Fahrzeugen zum Flieger gebracht werden, so der Plan.