Die Antonov An-2 mit dem Kennzeichen D-FOKY am ...
D-FOKY

Wie fliegt man eine Antonov An-2?

Einst war die Antonov An-2 mit dem heutigen Kennzeichen D-FOKY in der DDR in Spezialmission unterwegs. aeroTELEGRAPH konnte sich das Flugzeug aus der Nähe anschauen - und mitfliegen.

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Bevor Stephan Ester in sein Flugzeug steigt, muss er Handarbeit leisten. Den Vierblatt-Propeller mit einem Durchmesser von 3,60 Metern dreht er erst im Hangar 20 Blatt weit und dann draußen noch einmal 16 Blatt. «Damit das Öl aus den unteren drei Zylindern läuft», erklärt der 63-Jährige. Aufgefangen wird das Öl von einer einfachen Plastikflasche, die unter einer Klappe befestigt wird, auf der «Motor Vorwärmung» steht.

Ester ist der private Besitzer und Pilot der Antonov An-2 mit dem Kennzeichen D-FOKY. Das 1968 gebaute Flugzeug hat er am Flughafen Paderborn/Lippstadt stationiert. «Es ist eine der am besten erhaltenen An-2», sagt er stolz. «Sie kommt gerade aus der Wartung.»

«Der Kauf einer An-2 ist nicht teuer»

Im Jahr 2007 kaufte Ester die Maschine mit 9-Zylinder-Sternmotor von einem Privatmann aus Hamburg. Den Preis will er nicht verraten. «Der Kauf einer An-2 ist nicht teuer», sagt er aber. «Die größten Kosten entstehen durch den Standplatz im Hangar und den Treibstoff.»

Ester, der auch die letzte in Deutschland zugelassene Raab Krähe IV besitzt, fliegt mit seiner Antonov An-2 rund 20 bis 25 Stunden im Jahr. Zu einem Flug hat er aeroTELEGRAPH eingeladen.

Als DDR-SKY für Erkundung eingesetzt

Was schon beim Rundgang um die 12,5 Meter lange Maschine auffällt: Sie besitzt an der Kabine, in die neun Fluggäste hineinpassen, eine kuppelförmige Verglasung. Das hat mit der Geschichte der D-FOKY zu tun. Ihre erste Betreiberin war nämlich die staatliche Fluggesellschaft der DDR, Interflug.

Sie hatte sie im Bereich Bildflug eingesetzt. Damals unter den Kennzeichen DM-SKY und DDR-SKY. Für die zivile und wohl auch militärische Erkundung konnte einerseits ein Beobachter aus der Glaskuppel herausschauen.

Im Rumpfboden Luke für Spezialkamera

Zum anderen hat das Flugzeug eine Luke im Rumpfboden, die sich elektrisch öffnen lässt. Einst war darin eine MKF-6-Multispektral-Kamera für die Luftbildaufklärung montiert.

Als wir im Cockpit der Antonov An-2 sitzen, prüft Ester die Tanks: «Links haben wir 400 Liter, rechts 380 Liter Treibstoff, das passt.» Bis zu 1200 Liter wären möglich. Ester spritzt Treibstoff ein, der Motor läuft warm, zwei Minuten mit 800 Umdrehungen, dann mit 900 und 1000. Die Leistung des Motors: 1015 PS bei 2100 Umdrehungen pro Minute.

«Ein handwerkliches Fliegen»

«Es ist ein handwerkliches Fliegen», erklärt Ester die Antonov An-2 und nennt ein Beispiel: «Wenn der Schwanz hinten hochgeht, will sie links raus. Das heißt, auch ohne Wind muss man nach rechts gegensteuern.» Kurz vor dem Start heißt es vom Piloten dann: «Fenster bitte ganz zu machen, nach vorne schieben wie beim alten VW-Bus.»

Wie der Rundflug von und nach Paderborn/Lippstadt in der D-FOKY verlief, sehen Sie in der oben stehenden Bildstrecke. Ein Klick aufs Bild öffnet die Fotos im Großformat.

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