Doch nun bekommt Junkers Konkurrenz aus den USA. Der ehemalige Cessna-Ingenieur Steve Wood hat mit Spirit Engineering ein Unternehmen gegründet, das nicht die schnellsten oder leistungsstärksten, sondern die ästhetisch ansprechendsten Leichtflugzeuge der Gegenwart bauen will. Sein Design orientiert sich wie bei Morszeck an den klassischen Eindeckern der 1930er- und 40er-Jahre.
SE-1 bekommt digitales Cockpit
Nach zehn Jahren geheimer Entwicklung ist die Spirit SE-1 dabei herausgekommen, ein Ultraleichtflugzeug im Vintage-Look. Technisch setzt Wood auf einen vollständig aus Aluminium gefertigten Rumpf, um den Charme vergangener Zeiten zu bewahren. Mit einem Leergewicht von nur 191 Kilogramm ist die SE-1 leicht. Allerdings dürfen auch nur maximal 145 Kilogramm zugeladen werden.
Das Cockpit der SE-1. Spirit Engineering
Der knapp 5,50 Meter lange Tiefdecker von Spirit Engineering mit einer Spannweite von rund 7,20 Metern setzt im Cockpit, anders als Junkers, auf moderne Digitalinstrumente. Die Amerikaner verbinden dabei puristisches Design mit funktionaler Ausstattung: Holzverkleidungen, leichtes Sitzmaterial und verstellbare Beinfreiheit sorgen für Komfort, ein kompakter Stauraum bietet Platz für Gepäck.
Spirit Engineering hat Motor selbst entworfen
Das Herzstück der SE-1 ist der hauseigene Motor von Spirit Engineering: Der luftgekühlte V2-Motor leistet 42 PS bei einem Gewicht von 45 Kilogramm. Er läuft wahlweise mit normalem Benzin oder Avgas 100LL und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 640 Kilometern. Bei 75 Prozent Leistung erreicht das Flugzeug eine Reisegeschwindigkeit von rund 160 km/h, die maximale Geschwindigkeit gibt der Hersteller mit 180 km/h an.
Die Spirit SE-1 ist als Light Sport Aircraft nach FAA-Standards zertifiziert und erfüllt alle Anforderungen dieser Kategorie, inklusive struktureller Belastungstests und Sicherheitsvorgaben. Damit darf sie in den USA mit einem Sport Pilot Certificate geflogen werden. Eine Anfrage, ob Spirit Engineering eine Zulassung für europäische Länder plant, blieb das Unternehmen bis zum Erscheinen des Artikels schuldig.
SE-1 überzeugt mit günstigem Einstiegspreis
Die ersten Exemplare der SE-1 sollen im Herbst an die ersten Kundinnen und Kunden ausgeliefert werden. Mit einem Einstiegspreis ab 69.000 Dollar ist die SE-1 deutlich preisgünstiger als die Junkers A50. Diese startet bei 229.000 Dollar.
Das Werk der von Spirit Engineering in in Grand Junction, Colorado. Spirit Engineering
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