F2 von Flight Design: Das Unternehmen aus Erfurt wird chinesisch.

Nach VolocopterChinesen übernehmen deutschen Flugzeughersteller Flight Design

Der insolvente Flugzeughersteller Flight Design hat einen neuen Eigentümer: Die chinesische Shang Gong Group. Es ist nicht das erste Luftfahrtunternehmen, in das chinesische Investoren involviert sind.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

China investiert seit Jahren Milliarden in europäische Unternehmen und sichert sich Einfluss in Schlüsselindustrien. Zwischen 2005 und 2023 flossen rund 417,2 Milliarden US-Dollar an chinesischen Direktinvestitionen nach Europa, davon 77,2 Milliarden allein in den Transportsektor. Auch Maschinenbau und Technologie stehen im Fokus.

Zahlreiche europäische Firmen sind bereits in chinesischer Hand. Der Robotikspezialist Kuka gehört zu Midea, der Automobilzulieferer Grammer zu Ningbo Jifeng, und der irische Flugzeug-Leasing-Anbieter Avalon ist Teil der chinesischen HNA Group. Diese Übernahmen zeigen Chinas gezielte Expansion in Europa.

Fligt Desgin erstmal gerettet

In diesem Jahr haben chinesische Investoren in europäische Luftfahrtunternehmen investiert. Das jüngste Beispiel ist der Einstieg der Shang Gong Group beim deutschen Leichtflugzeughersteller Flight Design, wie zuerst das Magazin Aerokurier berichtete. Das Unternehmen mit Sitz in Eisenach entwickelt und produziert moderne Ultraleicht- und Sportflugzeuge aus Verbundwerkstoffen.

Am 4. Dezember musste der Hersteller bereits zum zweiten Mal nach 2016 Insolvenz anmelden. Grund dafür waren unbezahlte Forderungen in siebenstelliger Höhe durch drei internationale Kunden, die das Unternehmen in eine Liquiditätskrise führten. Bereits vor sieben Jahren hatte Lift Air Flight Design übernommen und in Flight Design General Aviation umbenannt. Die Produktion und Entwicklung fanden an den Standorten Eisenach, Šumperk (Tschechien) und Cherson (Ukraine) statt.

Hinter Volocopters neuem Eigentümer steht die Wanfeng Group

«Wir freuen uns, alle Vermögenswerte von Flight Design zu übernehmen, und sind zuversichtlich, dass das Unternehmen schon bald wieder eine führende Rolle in der Entwicklung und Produktion von Leichtflugzeugen einnehmen wird», erklärte der stellvertretende Shang-Gong-Chef Yongwu Chen. Er kündigte zudem an, weiteres Wachstum und technologische Innovationen voranzutreiben.

Der Einstieg bei Flight Design ist nicht die einzige Übernahme in diesem Jahr. Erst Mitte März verkündete der Insolvenzverwalter von Volocopter, dass der deutsche Evtol-Hersteller gerettet sei. Übernommen wurde das Unternehmen vom österreichischen Flugzeughersteller Diamond Aircraft, der sich ebenfalls in chinesischer Hand befindet. 2017 war die Wanfeng Group eingestiegen.

Auch in den USA aktiv

Laut einer Börsenmitteilung soll Wanfeng rund zehn Millionen Euro für Volocopter gezahlt haben, wie der SWR berichtete. Doch chinesische Investitionen beschränken sich nicht nur auf die europäische Luftfahrt. Bereits 2011 übernahm der chinesische Staatskonzern AVIC den traditionsreichen US-Flugzeugmotorenhersteller Continental Motors.

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin