Wheel Tug beim Test: Elektrisch angetriebene Vorderräder ziehen eine Boeing 737-800 ohne Schub der Triebwerke.

Wheel TugPiloten können bald selbst rückwärts fahren

Auf engen Rollfeldern sind Passagierflieger auf Schleppfahrzeuge angewiesen. Ein neues System lässt Flugzeuge selbstständig und ohne Triebwerke rangieren.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Flugzeuge können so einiges. Mit annähernder Schallgeschwindigkeit transportieren sie in Höhen von mehreren Kilometern binnen Stunden nicht selten eine dreistellige Anzahl von Passagieren quer über Kontinente. Doch bei all ihren technischen Errungenschaften: Für den ersten Schritt ihrer Reise brauchen die meisten Flugzeuge Hilfe von Außen.

Für das Verlassen ihrer Abstellpositionen müssen Flieger oftmals im sogenannten Pushback rückwärts ausgeparkt werden. Dabei müssen Schleppfahrzeuge helfen - sicher rückwärts rollen und dabei auf den Rollweg einschwenken können Flugzeuge nicht selbstständig. Besonders auf geschäftigen Flughafen kann langes Warten auf einen sogenannten Pushback-Truck für Piloten und Passagiere zur nervigen Angelegenheit werden.

Computerkurse für Piloten

Abhilfe verspricht ein neues System des amerikanischen Startups Wheel Tug. Ein im vorderen Fahrwerk untergebrachter Elektromotor lässt Flugzeuge ohne Schleppfahrzeuge am Boden rangieren und rückwärts fahren. Auch die Triebwerke, mit denen Flugzeuge am Boden vorwärts rollen, werden nicht benötigt.

Unterstützt von einem Kamerasystem manövrieren Piloten das Flugzeug eigenständig beim Ein- und Ausparken in die Abstellposition. In einem 45-minütigen Computerkurs sollen Piloten die Nutzung des Systems erlernen, das mit nur drei zusätzlichen Knöpfen im Cockpit möglichst simpel gestaltet wurde. Für die Anfahrt von der und zur Start- und Landebahn ist Wheel Tug nicht vorgesehen, sondern nur für das Rollen in Nähe der Abstellposition.

Zulassung für 737 im Gange

Konzipiert ist das System vorerst für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge wie etwa Airbus A320 oder Boeing 737. In ersten Probefahrten konnte es den Einsatz bei einer Boeing 737-800 beweisen. Die Zulassung des Systems für Boeings 737-800 und -700 sei im Gange, sagt Wheel Tug.

Erste Auslieferungen von Wheel Tugs für diese Typen sind für 2022 geplant. Laut dem Unternehmen liegen Absichtserklärungen über Leasingverträge von mehreren Fluglinien vor. Darunter etwa KLM, Indigo, Sun Express oder Icelandair.

135 Kilogramm Mehrgewicht

Pro Flug soll das System zwischen sieben und 20 Minuten Zeitersparnis bringen. Im Jahr kann eine Airline somit je Flugzeug zwischen zwei und sieben Millionen US-Dollar sparen beziehungsweise mehr einnehmen, sagt das Unternehmen. Denn: Die Fähigkeit, selbst auszuparken, verkürzt die Standzeiten am Boden.

Dadurch können Airlines die Zahl der Flüge pro Flieger um bis zu ein Fünftel anheben, schätzt das Startup. Weil Flugzeuge aufgrund des Systems ihre Triebwerke weniger beim Rollen nutzen, sparen sie zudem Kerosin. Mit einem Mehrgewicht von 135 Kilogramm hat ein mit Wheel Tug ausgerüstetes Flugzeug keinen hohen Mehrverbrauch.

Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des elektrischen Rollantriebs von Wheel Tug.

Mehr zum Thema

Blick in die Swissport-Dispositionszentrale der Coordinators.

Was es alles braucht, bis ein Flugzeug abfliegen kann

Elektro-Schlepper von Lufthansa: Verfügt zur Absicherung noch über ein Dieselaggregat.

Lufthansa stellt auf Elektrofahrzeuge um

Neue Pushback-Technik hilft sparen

Neue Pushback-Technik hilft sparen

Microliner in der Luft: Die Animation zeigt, wie das Flugzeug aussehen soll.

Jungfirma aus Bayern entwickelt Tesla der Lüfte

Video

hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies