Fokker 130Fokker-Besitzer glauben weiter an Neustart

Seit acht Jahren arbeitet Netherlands Aircraft Company an einer Neulancierung der Fokker. Der geplante 130-Plätzer sei sparsamer, sauberer und leiser als die Konkurrenz.

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Schon zwei Jahre nach dem Konkurs der alten Fokker Aircraft im Jahr 1996 hatte Jaap Rosen Jacobson mit seiner Panta Holdings die Rechte an den Flugzeugmodellen und der Technik aus dem Nachlass des niederländischen Flugzeugbauers gekauft. Seit 2009 versucht der ehemalige Unternehmer mit seiner Netherlands Aircraft Company den Regionalflieger wieder zu beleben. Doch noch immer werden die modernisierten zweistrahligen Klassiker nicht wieder gebaut.

Inzwischen ist mit der Bombardier C-Series ein harter Konkurrent in der gleichen Größenklasse bereits auf dem Markt, in vier Jahren folgt die Embraer E195-E2. Dennoch hält Netherlands Aircraft Company an ihrem Projekt fest, das sich inzwischen Fokker 130 nennt. «Sie weist den tiefsten Treibstoffverbauch auf, die tiefsten Betriebskosten, verursacht die tiefsten Emissionen und ist am leisesten», sagt Rudi den Hertog, Chefingenieur des Unternehmens im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Nach und nach Verbesserungen

Begonnen haben die Niederländer auf der Basis der Fokker 100. Sie wurde nach vorne verlängert, damit sie schwerere und stärkere Triebwerke nutzen kann. Zudem wurden neue Türen nach einem existierenden Entwurf eingebaut. Seither haben die Experten von Netherlands Aircraft Company in mehreren Schritten zahlreiche weitere Verbesserungen angebracht, um noch mehr Leistung zu erreichen und noch mehr Passagiere in ihre neue Fokker zu kriegen.

Vor zwei Jahren war noch eine kleinere Maschine geplant. Fokker 120 NG nannte sie sich. «Seither konnten wir den technischen Fortschritt nutzen, um die Nutzlast zu erhöhen und den Kerosinverbrauch pro Sitzplatz gegenüber der Konkurrenz zu verbessern», so den Hertog. Teil der Änderung sind zwei weitere Türen am Rumpfende. Nun ist das Flugzeug 39 Meter lang und weist eine Spannweite von 29 Metern auf.  Die Fokker 130 soll auf eine Reisegeschwindigkeit von 975 Kilometern pro Stunde und eine Reichweite von 3700 Kilometern kommen.

Suche nach Investoren

Man habe von Anfang an auf die Nische von 120 bis 130 Passagieren gewettet, so den Hertog. Unterhalb gibt es ein genügend großes Angebot vor allem auch durch Turboprops, oberhalb sind Airbus und Boeing dominant. «Und wir wussten, dass wir mehr leisten müssen als die Konkurrenz». Das glaubt man bei Netherlands Aircraft Company nach wie vor einzulösen.

Ein Problem aber müssen sie noch lösen. Jacobson investierte bis jetzt mehrere Millionen Euro in das Projekt. Die niederländische Regierung gewährte dem Unternehmen einen Kredit von 20 Millionen Euro. Weitere Partner müssen die restlichen Milliarden beibringen, die es bis zum Produktionsstart braucht. «Es wird daran gearbeitet», so den Hertog. Man suche neue Investoren. Und seine Antwort auf die Frage, ob die Fokker wirklich je wieder fliegen wird, ist entsprechend zuversichtlich: «Ja».

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