Wildtierschmuggel: Alle in der Luftfahrt zwischen 2009 und 2019 gemachten Beschlagnahmungen mit den entsprechenden Flughäfen und Routen. Die Karten decken die Jahre 2009 bis 2019 ab.

Schuppentiere, Vögel, ElfenbeinDie Flugrouten der Tierschmuggler

Illegaler Transport von Wildtieren findet auch per Flugzeug statt. Welches die heißesten Routen sind, hängt davon ab, welche Tiere geschmuggelt werden.

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Der illegale Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten ist Teil des organisierten Verbrechens. Es nutzt  für den Transport auch die Luftfahrt. So wurden erst kürzlich zwei Frauen am Airport in Bangkok festgenommen, als sie 109 Tiere in Koffern schmuggeln wollten - Gürteltiere, Albino-Stachelschweine, Schildkröten, Eidechsen.

«Der illegale Handel mit Wildtieren stellt eine der größten Bedrohungen für die Arten und die biologische Vielfalt dar», urteilt das Bündnis Routes Partnership. Zu ihm gehören unter anderem der Airline-Dachverband Iata, der Flughafenverband ACI, mehrere US-Ministerien und die Naturschutzorganisation WWF. Der Luftverkehr helfe den Schmugglern bei ihrer Arbeit, erklärt es weiter.

Transit über Europa nach Asien

Der Transport über die Luft sei  «schneller, oft sicherer für lebende Tiere und manchmal auch wirtschaftlicher als die traditionellen Land- oder Seewege», so Routes Partnership. Das Bündnis sammelte und analysierte zwischen 2009 und 2021 Daten zur Beschlagnahmung von illegal über den Luftweg geschmuggelte Wildtiere. Das ergebe zwar kein vollständiges Bild, ermögliche aber einen Einblick in die sonst unbekannte Welt der Tierschmuggler, so das Bündnis.

Die Karte zeigt Wildtierschmuggel-Fälle von Deutschland nach Asien von 2017 bis 2021. Sichergestellt wurden Elfenbein, Meereslebenwesen, Schuppentier (im Bild) und Reptilien.Bild: Routes Partnership/Mapbox/Open Streetmap/Depositphotos/Montage aeroTELEGRAPH

«Von allen Weltregionen ist Europa vielleicht am wenigsten für seine Wildtiere bekannt», so Routes Partnership. «Nur wenige Touristinnen und Touristen kommen mit der Absicht, europäische Aale, Igel, Luchse, Braunbären oder Hirsche zu sehen.» Vielmehr seien sie an Städten und Kultur interessiert. Was den Wildtierschmuggel angeht, sei Europa allerdings nicht zu unterschätzen.

Transit über Europa nach Asien

«Beschlagnahmeberichte zeigen, dass einige etablierte Wildtierhandelsnetze von Europa aus operieren; europäische Flughäfen werden oft als Transitpunkte für Schmuggelware genutzt, die von Afrika und Amerika in den Nahen Osten und nach Asien gelangt», erklärt Routes Partnership. Zudem sei die Nachfrage nach geschmuggelten lebenden Tieren in bestimmten europäischen Ländern hoch, ebenso die Nachfrage nach Buschfleisch.

So wird Schuppentierfleisch etwa zum Verzehr von Westafrika nach Europa gebracht, während Schuppentierschuppen über Europa nach Asien gehen. Reptilien gelangen illegal von Lateinamerika nach Europa, vor allem nach Deutschland. Vögel werden einerseits von Lateinamerika und Afrika nach Spanien geschmuggelt und anderseits über Europa nach Asien. Europäische Aale finden ebenso illegal Abnehmer in Asien.

Schuppentierfleisch etwa zum Verzehr

In Europa zählte Routes die meisten Beschlagnahmungen an den Flughäfen Paris-Charles de Gaulle (die meisten davon Schuppentier), Amsterdam (Vögel), Brüssel (Schuppentier), München (Reptilien) und Madrid (Meereslebewesen). In der Länder-Reihenfolge nimmt Deutschland (Reptilien) vor Frankreich (Meereslebewesen) Platz eins ein, da auch Beschlagnahmungen in Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg hinzukamen.

Zwar zählte Routes Partnership zwischen 2009 und 2021 in Europa lediglich 296 Beschlagnahmungen. Was im ersten Moment wenig wirkt, hat es aber in sich: Insgesamt handelte es sich um Tiere oder aus Tieren oder Tierteilen gemachte Produkte mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3500 Kilogramm. Weltweit waren es mehr als 2300 Beschlagnahmungen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 75 Tonnen.

Erfahren Sie in der oben stehenden Bildergalerie mehr zu den Luftfahrt-Schmuggelrouten.

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