Flieger von El Al: Diskriminiert die Airline?

Ultraorthodoxe gegen FrauenFrau verklagt El Al wegen Diskriminierung

El Al hat immer wieder Probleme mit ultraorthodoxen Passagieren, die nicht neben Frauen sitzen wollen. Nun hat die Airline deshalb eine Klage am Hals.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Das Problem schwelt schon lange vor sich hin. Immer wieder kommt es bei der israelischen Nationalairline El Al zu Vor- oder Zwischenfällen, in die ultraorthodoxe Juden, so genannte Haredi, involviert sind. Ihnen ist es unter anderem untersagt, neben Frauen zu sitzen. Das sorgt immer wieder für Verspätungen, weil die Passagiere umgesetzt werden müssen. Für die involvierten Frauen kann so eine Situation ziemlich unangenehm werden. Eine von ihnen wollte so einen Vorfall nun nicht auf sich sitzen lassen. Die 81-jährige Renee Rabinowitz verklagt die Fluggesellschaft wegen Diskriminierung.

Als Rabinowitz im Dezember mit El Al von New York nach Tel Aviv flog, kam plötzlich ein Flugbegleiter zu ihr und bot ihr einen «besseren Platz» an. Das Problem: Da saßen mehrere sehr laut redende Frauen. Die Frau dachte sich, dass das nicht sein kann. Sie fragte den Flugbegleiter warum er sie wirklich umgesetzt hatte. Die Antwort: Ihr Sitznachbar wollte nicht neben einer Frau sitzen. Die Professorin ließ das nicht einfach auf sich sitzen. Rabinowitz sprach den nicht-mehr-Sitznachbar an und fragte, was das Problem sei. Die Torah verbiete es ihm, neben einer Frau zu sitzen, so die Antwort.

Klage wegen Diskriminierung

Der Vorfall ist einer von vielen. Immer wieder beschweren sich Frauen darüber, wie sie auf Flügen der israelischen Nationalairline behandelt werden. Rabinowitz wollte das nun nicht auf sich sitzen lassen. Die 81-Jährige verklagt El Al. Dabei hilft ihr das Israel Religious Action Center (IRAC). Die Rechtshilfe- und Lobbyorganisation des Reformjudentums beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema. Das Problem: Bisher fehlte der Beweis, dass die Airline die durch die Religion bedingte Diskriminierung unterstützt.

Der Fall von Rabinowitz ändert das. «Jetzt können wir beweisen, dass es bei El Al üblich ist, die Forderung der Haredi zu befolgen, nicht neben einer Frau sitzen zu wollen», so Anat Hoffman, Chefin der IRAC. Die Airline erklärt eigentlich, dass man alle Passagiere gleich behandle. Die Erfahrung von Rabinowitz soll nun beweisen, dass das nicht der Fall ist. Die Frau selbst fasst es so zusammen: «Hier bin ich, 81 Jahre alt. Ich habe die Welt bereist und plötzlich sagt mir irgendein Mann, wo ich sitzen kann.»

Änderung muss kommen

Allein das sei nichts anderes als Diskriminierung. Und El Al müsse damit aufhören. Was aus der Klage wird, ist offen. Aber dass El Al  etwas unternehmen muss, ist klar. Immer wieder kommt es zu Vorfällen wie dem von Rabinowitz. Und wenn El Al sich nicht langsam darauf einstellt, wird die Airline nach und nach alle gut zahlenden weiblichen Passagiere verlieren.

Mehr zum Thema

ticker-el-al-neu2

El Al hat neuen Chef gewählt

ticker-el-al-neu2

El Al: 100 Millionen Dollar Schaden durch Operation «Rising Lion»

ticker-el-al-neu2

Konkurrenz für Arkia und Israir: El Al kehrt nach zehn Jahren auf die Inlandsstrecke Tel Aviv - Eilat zurück

wizz air el al (1)

El Al will Aufbau einer Wizz-Air-Basis in Israel verhindern

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies