Airport Pulkovo: Bald ohne deutsche Beteiligung.
Russland

Mysteriöses Unternehmen aus Nahost kauft Fraport-Anteil am Flughafen St. Petersburg

Lange war die Frage offen, was Fraport mit der Beteiligung am Airport St. Petersburg macht. Jetzt verkauft sie ihren Anteil - an eine Firma, über die kaum etwas bekannt ist.

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25 Prozent hält die Frankfurter Flughafenbetreiberin Fraport am Flughafen Pulkovo im russischen St. Petersburg. Seit kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 ließ Fraport die Geschäftsaktivitäten an dem Airport allerdings ruhen.

Im Sommer 2023 sagte Fraport-Chef Stefan Schulte zu der komplizierten Angelegenheit: «Wir prüfen fortlaufend mögliche Handlungsoptionen, können unsere ruhende Minderheitsbeteiligung aber aufgrund der bestehenden Verträge nicht einfach aufgeben.» Doch er gab zu bedenken: «Sollten wir also vertragsbrüchig werden und unsere Beteiligung ohne Rücksicht auf die Folgen und Erfolgsaussichten einseitig aufkündigen? Das würde bedeuten, wir überlassen unsere Vermögenswerte dem Aggressor Russland.»

«Kurz vor dem Vollzug»

Ende 2023 erließ die russische Regierung ein Dekret, um ausländischen Anteilseignern die Stimmrechte zu nehmen - eine faktische Entmachtung. Am Donnerstag (5. Dezember 2024) teilt Fraport nun mit, dass sie ihr «Engagement am Flughafen Pulkovo» beendet.

«Die Fraport AG steht kurz vor dem Vollzug der Veräußerung ihrer Beteiligung am Flughafen Pulkovo in St. Petersburg», so Fraport. «Ein entsprechender Anteilskauf- und Übertragungsvertrag wurde abgeschlossen.» Der Vollzug der erfordere lediglich noch die Eintragung der Beteiligungsveränderung im russischen Gesellschaftsregister.

Käufer aus dem Nahen Osten

Der Abschluss der Transaktion wird laut Fraport in den nächsten Tagen erwartet. «Mit dem Vollzug dieser Transaktion beenden wir unser Engagement in Russland», so Chef Schulte.  Sein Unternehmen erklärt weiter: «Fraport verkauft ihre gesamte Beteiligung an der Holding VVSS Limited Liability Company in Höhe von 25 Prozent an Orbit Aviation LLC, einen Investor aus dem Nahen Osten.» Im Rahmen eines strukturierten Transaktionsprozesses habe man den Käufer ausgewählt, so der deutsche Konzern.

Weitere Informationen zum Käufer machte Fraport nicht, erklärte aber, alle Genehmigungsprozesse und Verfahren seien erfolgreich durchlaufen und abgeschlossen.

Mittlerer zweistelliger Millionen-Betrag

Interfax hatte schon im Oktober gemeldet: «Putin genehmigt den Verkauf von 25 Prozent der Anteile der deutschen Fraport am Flughafen Pulkovo an Orbit Aviation LLC». Details zum Unternehmen kannte auch die russische Nachrichtenagentur nicht: Informationen über Orbit Aviation LLC seien in der Regierungsmitteilung nicht enthalten, so Interfax.

Fraport erklärt nun, aus dem Verkauf werde «ein positiver Effekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet, der sich reduzierend auf die Netto-Finanzschulden des Konzerns auswirken wird». Aufgrund der Sanktionslage hatte Fraport das Russlandgeschäft bereits im zweiten Quartal 2022 vollständig abgeschrieben.

Eigentlich waren 30 Jahre geplant

Die Konzession für den Betrieb des Flughafens Pulkovo hatte einst am 29. April 2010 begonnen. Eigentlich mit einer vertraglichen Laufzeit von 30 Jahren.

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