Dreamliner bei Boeing: Viel Zeit für Nacharbeiten nötig.
Aercap-Chef Aengus Kelly

Wie teuer eine Boeing 787 durch Trumps Strafzölle werden könnte

Aengus Kelly prognostiziert, wie stark der Preis für einen Dreamliner durch die Handelskriegs-Politik der Regierung der USA steigen könnte. Der Aercap-Chef erklärt auch, was der schlimmste Fall für Boeing bedeuten würde.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Im Mai 2024 war Aengus Kelly beim Sender CNBC zu Gast. Was der Chef des Leasingriesen Aercap zu Boeings Fehlern zu sagen hatte, schockierte Moderator Joe Kernen sichtlich. Nachdem Kelly kritisiert hatte, der Flugzeugbauer habe sich von zu vielen Ingenieuren getrennt und Airbus sei einfach hungriger, sagte Kernen nur noch: «Man würde eigentlich denken, Boeing wäre ... Ich weiß es nicht. Ich würde es hoffen. Aber offensichtlich liege ich falsch.»

Am Mittwoch (12. März) stellte sich Kelly nun erneut den Fragen von Kernen und Co. Dieses Mal zeigte sich der Aercap-Chef zufriedener mit dem amerikanischen Flugzeugbauer. «Boeing hat im vergangenen Jahr enorme Fortschritte in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit gemacht», sagte Großkunde Kelly mit Blick auf Boeings Produktionsprozess.

Aercap-Chef: «Niemand wird das bezahlen»

Weniger begeistert ist der Manager von den Strafzöllen von USA-Präsident Donald Trump. «Im schlimmsten Fall, sagen wir mit einer allgemeinen Zollerhöhung um 25 Prozent, einem gegenseitigen Schlagabtausch, würde der Preis einer Boeing 787 um 40 Millionen Dollar steigen», sagte Kelly. «Niemand wird das bezahlen.» Zur Einordnung: Der Listenpreis der kleinsten Variante 787-8 liegt bei rund 248 Millionen Dollar.

Sollte es wirklich so kommen, würde sich der Markt nach und nach so verändern, dass Boeing die Airlines in den USA beliefert und damit rund «20 bis 25 Prozent des globalen Marktes», so die Prognose des Aercap-Chefs. Der Rest der weltweiten Fluglinien würde bei Airbus bestellen, «etwa 75 bis 80 Prozent des globalen Marktes». Denn niemand könne sich leisten, solche Preisanstiege bei Boeing zu bezahlen. Kelly betont aber auch: «Das ist ein absolutes Worst-Case-Szenario und ich bin sicher, dass das nicht passieren wird.»

«Boeing braucht Cash»

Wichtig sei jedoch: «Boeing braucht Cash», so Kelly. Ende letzten Jahres hatte der Hersteller 84 Milliarden an Lagerbeständen in seiner Bilanz. Nun müsse er Jets ausliefern und Zertifizierungen erhalten für neue Modelle wie die 777X und Varianten wie die 737 Max 10.

Der Schlüssel dazu sei für Boeing die Beziehung zur amerikanischen Luftfahrtbehörde. «Wenn sie keine funktionierende Beziehung mit der FAA hinbekommen, um Flugzeuge auszuliefern und neue Flugzeugtypen zu zertifizieren, werden sie mehr und mehr Marktanteile an Airbus abgeben», sagt Kelly voraus - und das sogar ohne Trumps Zölle.

Das ganze CNBC-Gespräch mit Aengus Kelly sehen Sie hier:

Mehr zum Thema

Jets von United, Delta und Southwest: Alle großen Airlines sind betroffen.

Wie Trumps Politik Delta, Southwest und Co. den Start ins Jahr vermiest

Die D-ABPG mit dem Taufnamen Mainz.

Lufthansa hat Ärger mit neuen Business-Sitzen für Boeing 787

Boeing-737-Max-Produktion: Die Max 7 und die Max 10 sind noch nicht zertifiziert.

Boeing entlässt erfahrene Ingenieure für 777X und 737 Max

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

Bienenschwarm an der Frachttür: Der Flug konnte am 7. Juli erst eine Stunde später starten.
In Indien verzögerte ein Bienenschwarm den Abflug eines Airbus A320 Neo von Indigo. Erst nach einem Einsatz der Flughafenfeuerwehr konnte er starten.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
spirit airbus schaumbad detroit
Ein Blitzschlag hat am Flughafen Detroit versehentlich das Feuerlöschsystem eines Hangars ausgelöst. Drei Airbus A320 von von Spirit Airlines standen daraufhin bis zuden Triebwerken im Schaum. Das kann große Schäden verursachen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Menschen auf der Tragfläche: Sprung aus großer Höhe
Bei der Evakuierung einer Boeing 737 in Palma de Mallorca haben sich mindestens drei Passagiere Brüche zugezogen. Nun stellen sich Fragen zum Ablauf der Evakuierung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies