737 Max von Lion Air: Informiert Boeing die Piloten ausreichend?

Umstrittene SteuerungWas wusste die Easa über die Risiken der 737 Max?

Nach zwei 737-Max-Abstürzen steht auch die ursprüngliche Zertifizierung des Modells auf dem Prüfstand. Dabei geht es nun auch um die Rolle der europäischen Luftfahrtbehörde.

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Das Vorgehen der US-Luftfahrtbehörde FAA bei der Zertifizierung der Boeing 737 Max steht in den Vereinigten Staaten auf dem Prüfstand. Nun wirft ein Pressebericht auch die Frage auf, wie viel die europäische Behörde Easa von den Risiken der mittlerweile weltweit gegroundeten Maschine wusste. Gemäß der Nachrichtenagentur Reuters hat sie den Flieger unter anderem auch deshalb als sicher zertifiziert, weil sie auf zusätzliche Verfahren und Trainings hinwies, welche den Piloten «ungewöhnliche» Situationen «klar erklären» würden, in denen es notwendig sei, das Trimmrad zu nutzen, um den Jet zu kontrollieren.

Reuters beruft sich auf ein Easa-Dokument, das laut einem Sprecher der Behörde aus dem Februar 2016 stammt. Darin sei speziell aufgeführt, dass bei Geschwindigkeiten von mehr als 436 Kilometern pro Stunde mit eingefahrenen Landeklappen die Piloten womöglich händisch das Trimmrad nutzen müssten, statt nur mit dem Daumen den Knopf am Steuerhorn für die elektrische Trimmung zu nutzen. Diese reiche laut Simulationen nämlich unter bestimmten Umständen nicht aus, um die 737 Max zu kontrollieren.

Fehlten Information im Handbuch?

Der Easa-Sprecher erklärte, bei den zusätzlichen Verfahren und Trainings beziehe sich das Dokument auf Boeings Handbücher für Piloten. Ein solches Handbuch von American Airlines aus dem Oktober 2017, das Reuters einsehen konnte, erklärt laut der Nachrichtenagentur auf 1400 Seiten jedoch nicht, unter welchen Umständen der Einsatz des Rades nötig sei. Das Dokument stelle nur klar, dass das Handrad mehr Möglichkeiten gebe, die Nase Fliegers auszurichten, als die elektrische Trimmung am Steuerhorn.

Ein Informant aus dem Umfeld der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air sagte, die Umstände beim Absturz der 737 Max der Airline im Oktober 2018 würden denen ähneln, welche die Easa in dem Dokument beschreibe. Die Trainingsunterlagen vor dem Unglück seien nicht darauf eingegangen, wann es nötig sein könnte, das Trimmrad zu nutzen, so der Mann. Boeing habe Lion Air allerdings nach dem Unglück darauf hingewiesen.

Boeing äußert sich nicht

Auch die FAA hatte nach dem Unglück erklärt, sollte die elektrische Trimmung nicht ausreichen, seien die Piloten zu einem sogenannten Cutout angewiesen, also dazu, das Trimmsystem gänzlich zu deaktivieren und im Zweifelsfall den Jet über das Timmrad auszurichten. Dieses Vorgehen sei für sogenannte Runaway-Stabilizer-Situationen auch bekannt. Boeing und FAA wollten sich aktuell gegenüber Reuters nicht äußern.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max von Tui: Derzeit geparkt.

Grounding der 737 Max kostet Tui 200 Millionen

Angle-of-attack-Disagree-Anzeige: Künftig Standard in der Boeing 737 Max.

Boeing präsentiert Korrekturen für die 737 Max

Modell der 737 Max: Die echten Flieger bleiben am Boden.

Brach Boeing bei der 737 Max ein Tabu?

Ryanair Malta Air Boeing 737-800 Landung

Können Sie diese Falschaussagen über die Luftfahrt aufdecken?

Video

Boeing 737-800 von Ryanair: Bald wieder in Friedrichshafen zu sehen.
Nach mehr als einem Jahrzehnt Pause nimmt die Billigairline im Sommer zwei Strecken ab Friedrichshafen auf. Auf der einen ist Ryanair konkurrenzlos, auf der anderen muss sie sich mit einer deutschen Fluglinie messen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin