Die Maschinen trugen madagassische Kennzeichen, die zunächst nur provisorisch vergeben worden waren. Eigentlich sollten sie laut Antrag nach Kenia gehen, angeblich für eine neue Airline. Doch die Genehmigungen waren längst abgelaufen, als die Jets Mitte Juli in den Iran weiterflogen. Laut den Behörden der Insel wurden die Dokumente gefälscht.
Ermittlungen mit internationaler Hilfe
Mittlerweile hat die Affäre schwerwiegende Folgen: 22 Personen, darunter hochrangige Vertreter der Zivilluftfahrtbehörde sowie Manager von beteiligten Firmen sitzen in Madagaskar in Untersuchungshaft, wie der Sender Outre-mer La 1ère berichtet. Ihnen werden Korruption, Urkundenfälschung, Geldwäsche und Gefährdung der Staatssicherheit vorgeworfen. Neun weitere Verdächtige sind noch auf der Flucht.
Insgesamt 33 Personen und Firmen sollen in den Fall verwickelt sein. Die Anti-Korruptionsbehörde von Madagaskar hat Zeugen befragt und Dokumente geprüft – unterstützt wurde sie dabei auch vom US-amerikanischen FBI.
Politisches Beben in Antananarivo
Während erste Verdächtige bereits dem Gericht vorgeführt wurden, bleibt vieles offen: Wer genau steckt hinter dem Netzwerk, das die Jets unter falschen Registrierungen auf die Reise schickte? Und wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass eine Handvoll gefälschter Papiere für den Transfer von fünf Großraumflugzeugen in ein sanktioniertes Land reichte?