Drei Triebwerke, alle hinten beim T-Leitwerk: Eine Boeing 727-200 ...
Ein Exemplar war zu Besuch in Köln

Boeing 727 - vom Verkaufsschlager zum raren Vogel

Entgegen aller Erwartungen wurde die Boeing 727 einst ein Verkaufserfolg. Heute sind weltweit nur noch wenige der Dreistrahler unterwegs. Einer kam nun nach Köln.

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Es war ein seltener Gast, der am 2. Juni am Flughafen Köln-Bonn zu sehen war: eine Boeing 727. Der Jet mit dem Kennzeichen M-STAR ist eine Boeing 727-200 mit VIP-Ausstattung. Der fast 41 Jahre alte Flieger gehört der Firma Starling Aviation von den Cayman Islands und wird betrieben von einem Unternehmen namens Celestial Airways aus Dubai.

Die Maschine flog an diesem Tag von Paris nach Köln-Bonn und zurück nach Paris. Dass der Kölner Besucher wirklich eine Seltenheit ist, zeigt ein Blick in die Luftfahrtdatenbank CH Aviation. Sie führt weltweit nur noch 40 Boeing 727 als aktiv auf. Die meisten davon sind Umbaufrachter oder Regierungs- und Luftwaffenflieger.

Nur noch wenige 727 unterwegs

Dabei war die dreistrahlige 727 mit ihrem T-Leitwerk lange Zeit das Gegenteil von einem raren Vogel. Sie war ein unerwarteter Verkaufsschlager. Boeing hatte sie so konzipiert, dass sie auf kleineren Flughäfen mit kürzeren Start- und Landebahnen als die 707 eingesetzt werden konnte. Allerdings gab es viel Konkurrenz, von Lockheed, Convair, später von Douglas mit der DC-9, von Havilland Trident, Sud Aviation Caravelle und BAC 1-11.

So plante Boeing ursprünglich, lediglich 250 Flugzeuge zu bauen. Man startete mit jeweils 40 Bestellungen der Erstkunden United Airlines und Eastern Air Lines. Zum Zeitpunkt des Erstflugs 1963 lagen die Orders jedoch noch unter der erwarteten Gewinnschwelle von 200 Stück. Um den Absatz anzukurbeln, ging eine 727 auf Werbetour durch 26 Länder.

Erwartungen weit übertroffen

Und tatsächlich wurde die 727 schließlich zu einem Kassenschlager. Sie war das erste Verkehrsflugzeug, das die Marke von 1000 verkauften Exemplaren durchbrach. Und in der gesamten Produktionszeit von 1963 bis 1984 entstanden sogar 1832 Exemplare.

Großen Anteil an diesem Erfolg hatte vor allem auch die um 6,1 Meter verlängerte Version 727-200, die 1967 zum ersten Mal abhob. Sie bot bis zu 189 Reisenden Platz anstatt statt nur 131, die in einer 727-100 fliegen konnten. Es wurden auch Fracht- und Kombiversionen der 727 gebaut, großer Beliebtheit erfreute sie sich später zudem als Umbaufrachter.

Lufthansa flog lange Boeing 727

Auch Lufthansa gehörte zu den frühen 727-Betreibern. Im April 1964 setzte die deutsche Fluglinie das Modell erstmals offiziell ein und nutzte es dann auf Europa- und Nahost-Routen. Boeing lieferte 53 Exemplare an Lufthansa aus, die das Modell bis 1992 betrieb.

Die große Zeit der 727 endete, da das Flugzeug beim Treibstoffverbrauch nicht mehr effizient genug war und auch höhere Personalkosten verursachte. Die Boeing 727 braucht nämlich drei Personen im Cockpit, darunter eine Flugingenieurin oder ein Flugingeieur. Im September 1984 lieferte Boeing die letzte 727, einen Frachter, an Fedex Express aus.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie die Boeing 727 M-Star in Köln-Bonn.

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